Die Belegschaft des ZDF wehrt sich gegen die harte Haltung ihrer Bosse, wie ver.di Vertrauensmann Mathias Ludwig berichtet
Am Dienstag den 13.12.2022 informierte das ZDF am frühen Morgen: »Unser Morgenmagazin wird aktuell bestreikt und muss entfallen.« Nähere Angaben dazu machte der Sender zunächst nicht. Doch schon seit Monaten schwelt der Tarifkonflikt bei dem Sender. Ver.di Vertrauensmann Mathias Ludwig erklärt gegenüber marx21.de: »Dieser Warnstreik ist am Hauptsitz Mainz, sowie in allen Landes- und Auslandsstudios angesetzt worden. In den seit Monaten laufenden Tarifverhandlungen zwischen Verdi/DJV und der Geschäftsführung des ZDF’s ist deutlich geworden, dass es keinen wirklichen Willen zu einer vernünftigen Tariflichen Vereinbarung auf Seiten der Geschäftsführung gibt.«
ZDF: Was die Beschäftigten fordern
Zum Hintergrund: Bei einer Inflationsrate von rund 10 Prozent im November 2022 bietet die Geschäftsführung eine Gehaltssteigerung von rund 2,8 Prozent auf 2 Jahre an. Verdi verlangt einen Festbetrag von 360 Euro monatlich oder mindestens 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Mathias Ludwig meint: »Die Belegschaft zeigt mit diesem Warnstreik die gewaltige Diskrepanz zwischen den nach Außen kommunizierten sozialen Anspruch und der Verhandlungswirklichkeit auf, mit der die ZDF-Geschäftsführung die Belegschaft billig einkaufen will! Genug ist genug!«
Solidarität mit der Belegschaft ist gefragt
Die Auseinandersetzung gewinnt an Schärfe, weil sie in eine Zeit fällt, in der die öffentlich Rechtlichen unter Druck stehen. Die Rufe nach Kürzungen beim ÖRR ertönen längst nicht mehr nur aus der Ecke der AfD, sondern ähnlich schrill auch aus der CDU und bei der Regierungspartei FDP. Doch die Beschäftigten sehen 6,5 Prozent als angemessen. Mathias Ludwig erklärte: »Für eine Belegschaft, die mit ihrer Arbeit in Redaktion, Technik und Verwaltung, das ZDF 10 Jahre in Folge zur Marktführerschaft gebracht muss jetzt ein Inflationsausgleich her! Unterstützt die ZDF-Belegschaft in diesen Tarif-Kampf!«
Solidaritäts- Adressen können an Gst.zdf[at]verdi.de gesendet werden
Foto: Wikimedia /gemacht durch ver.di Kolleg:innen / Mathias Ludwig
Schlagwörter: Streik