Le Pen oder Macron? Vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich ruft der Sozialist Mélenchon dazu auf: »Keine Stimme für Le Pen – Widerstand jetzt!«. Das ist richtig. Denn der faschistische Front National wird auf der Straße geschlagen, nicht an der Wahlurne. Ein Kommentar von Volkhard Mosler
Tausende haben in den Tagen vor der Präsidentschaftswahl in Paris und anderen Städten Frankreichs unter der Parole »Ni Le Pen, Ni Macron – Ni Bankier, Ni Faschist« (Weder Le Pen noch Macron – weder Banker noch Faschistin) demonstriert. Der linke Sozialist und Präsidentschaftskandidat der ersten Wahlrunde Mélenchon ruft dazu auf »Keine Stimme für Le Pen -Widerstand jetzt«. Ähnlich haben sich die größte Gewerkschaft CGT und die revolutionäre Linke (NPA u.a.) geäußert. Gemeinsam ist diesen Positionen, dass sie sich dem Druck der bürgerlichen Mitte, sich jetzt geschlossen hinter Macron zu stellen, verweigern.
Linker Wahlaufruf für Macron?
Aus der Geschichte lernen
Gefahr des Faschismus
Widerstand gegen Le Pen
Linke Strategie über die Wahl hinaus
Die französische herrschende Klasse will nach deutschem Modell die anhaltende Stagnationskrise überwinden. Sie setzt dabei vorläufig noch auf die extreme Mitte und nicht auf eine faschistische Machtergreifung. Dafür braucht sie aber die Unterstützung oder zumindest Duldung der Gewerkschaften und der Sozialdemokratie. Ihr Problem ist jedoch, dass die Sozialdemokratie sich aufzulösen beginnt, um so wichtiger ist ihr die Unterstützung durch die KP und die Kräfte um Mélenchon mit ihren 19 Prozent der Wählerschaf. Und deshalb auch der enorme Druck auf die Linke Mélenchons. Umso wichtiger ist es, dass er mit der Parole »Widerstand jetzt« dazu aufgerufen hat, nicht den Weg der Kapitulation sondern des Kampfes einzuschlagen.
Foto: Doubichlou14
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