GroKo oder Neuwahlen, die AfD im Bundestag und Trump im Weißen Haus: Das Jahr 2018 verspricht, spannend zu werden. Ein Grund mehr, über die Feiertage zu entspannen und neue Energie zu tanken. Da kommen unsere Empfehlungen für Weihnachten zum Verschenken oder für euch selbst genau richtig
Lisa Hofmann empfiehlt »Exit – Das Spiel – Die verlassene Hütte«
Ihr hattet eine Autopanne und seid mitten in der Nacht in einer verlassenen Hütte im Wald gestrandet. Als ihr am nächsten Morgen wieder aufbrechen wollt, stellt ihr fest, dass die Türen und Fenster der Hütte verschlossen wurden… Mit dieser Szene beginnt das kooperative Brettspiel »Exit«. Bei diesem Spiel geht es darum, in gepflegter »Escape-the-Room«-Manier möglichst schnell gemeinsam alle Rätsel zu lösen und dann die Flucht zu ergreifen. Die Rätsel sind nicht zu schwer, erfordern aber oftmals eine gehörige Portion Kreativität. Da mit allen Mitspielern gemeinsam nach der Lösung gesucht wird, ist mit einer Runde »Exit« die Zeit zwischen Gans und Bescherung ruck-zuck überbrückt.
BRETTSPIEL
EXIT – Das Spiel – Die verlassene Hütte
Inka Brand, Markus Brand
Kosmos
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45-90 Minuten
Anzahl der Spieler: 1-4
ca. 13 €
Tilman von Berlepsch empfiehlt das Puzzle »Fahrräder in Amsterdam«
Wer kennt es nicht? Schloss Neuschwanstein als Tausend-Teile-Puzzle aus Omis Schublade. Kindisch, altbacken und langweilig sind die ersten Assoziationen. Doch wie ich kürzlich feststellen konnte, ist das weit gefehlt. Puzzles sind viel mehr als ein mechanisches Geduldspiel. Jedes Motiv erfordert eine andere Herangehensweise und das Ordnungs- und Legesystem will gut überlegt sein. Die ersten Erfolge belohnen alsbald und der Dopaminausstoß potenziert sich mit den richtig platzierten Teilen. So lässt sich allein oder zu zweit, mit Rotwein oder Sportzigarette die neueste Musik gemütlich zu Hause genießen statt zwischen Tür und Angel in der U-Bahn. Das Puzzlen hilft auch, zu entschleunigen und dem Leistungsdruck des Alltags zu entfliehen. Nur das Zusammenkleben und Aufhängen, das solltet ihr vielleicht doch besser sein lassen.
PUZZLE
Fahrräder in Amsterdam
Ravensburger
1000 Teilen
ca. 13,50 €
Yaak Pabst empfiehlt den Jubiläums-Sampler und das Buch »50 Jahre Trikont«
Das wahrscheinlich älteste Indielabel der Welt wird fünfzig und bringt zur Feier des Jahres ein Buch und einen Sampler heraus. Wer die Party des aufsässigen Musikverlags verpasst hat, kann sie an Weihnachten nachholen. Ob Rocko Schamoni oder Ton Steine Scherben, Bernadette La Hengst oder Sampler wie »Early Rappers – Hipper Than Hop – The Ancestors of Rap«: Bei den Vierhundertzweiundneunzig (492) Alben, die bei Trikont erschienen sind, findest du Rebellisches, Kurioses und Unbekanntes. Das Buch zum Jubiläum liefert mit Hunderten Bildern und Originaldokumenten einen faszinierenden Einblick in dieses lebendige Sound-Universum jenseits des Mainstreams.
ALBUM
3 CD-BOX
Expose yourself to Trikont Vol. VI
50 JAHRE TRIKONT – Der Jubiläums-Sampler
10 Euro
BUCH
Christof Meueler und Franz Dobler
Die Trikont-Story: Musik, Krawall & andere schöne Künste
Heyne Verlag
München 2017
464 Seiten
30 Euro
Hannes Maerker empfiehlt den Seifenspender »Nase«
Was ist das Schlimmste an Weihnachten? Eindeutig die Kälte draußen. Das Problem an ihr: Sie bringt in den meisten Jahren noch nicht mal was, denn Schnee liegt trotzdem nicht. Und das Zweitschlimmste? Die mit der Kälte einhergehenden laufenden Nasen.
Wer jemandem den Wintertrend der laufenden Nase ganzjährig verschaffen möchte, ist mit der Seifenspender »Nase« gut beraten. Mit ihr holt man sich den triefenden Riechkolben auch im Frühling, im Herbst und sogar im Sommer ins eigene Badezimmer. Am besten mit einer Flüssigseife mit Apfelduft: stilecht in grün!
SEIFE
Seifenspender Nase
Maße: ca. 17 x 10 x 8 cm
Preis: 6,49 €
Zu beziehen unter
www.coolstuff.de
Peter Stolz empfiehlt die Gürteltasche
Vor ein paar Jahren sah man mit diesem Accessoire noch aus wie ein autonomer Linksradikaler. Doch die üblichen Modeketten haben die Subkultur (mal wieder) kapitalisiert und die Gürteltasche gehört längst zur Standardausstattung auf jeder Erstsemester-SoWi-Party. Die große Nachfrage ermöglicht eine breite Auswahl an Farben und Mustern. Von militärischem Camouflage über bunten Hippielook, der erahnen lässt, dass die Designer mit Rennrädern neben Ihrem Schreibtischen die 68er Bewegung nur aus dem Fernseher kennen, ist alles geboten. Ich empfehle allerdings, auf die schwarze Ausführung zu setzen, um modisch auf der sicheren Seite zu bleiben. Ob beim Kneipenabend, zum sonntäglichen Spaziergang oder auf der nächsten Großdemo passen hier nach Bedarf Bargeld, Tabak, Deo, Schlüssel, Lippenstift, Handy und EA-Nummer rein. Auch wenn der Trend in ein paar Jahren vorbei sein wird, bleibt die Tasche praktisch und eure Lieben werden sich sicher darüber freuen.
TASCHE
Preis: ca. 15,00€
Zu beziehen bei Outdoor-Ausrüstern und Rucksackherstellern
Martin Haller empfiehlt die DVD »Ich, Daniel Blake«
Der Regisseur Gaspar Noé macht keine familientauglichen Filme. Zumindest sind sie nichts für den Heiligen Abend, wie ich letztes Jahr in einem Selbstversuch herausgefunden habe. Wer über die Feiertage dennoch etwas mit Anspruch sehen will, verschenke einen der ausnahmslos guten Filme des britischen Regisseurs Ken Loach. Die sind nicht nur was fürs Herz, sondern immer auch gutes Anschauungsmaterial für die Lieben, warum es vielleicht doch nicht so abwegig ist, revolutionärer Sozialist zu sein.
Loachs jüngster Film handelt vom aussichtslosen Kampf eines verwitweten Zimmermanns gegen die Bürokratie des abgewrackten britischen Wohlfahrtssystems. Kafkaesk mutet das Behördendickicht dieses sogenannten Sozialstaats an und nicht nur den Protagonisten treibt das schier zur Verzweiflung. Doch wie in allen Filmen von Loach geht es auch um Widerstand und vor allem um Solidarität. Zugegeben, auch diesmal ist die ein oder andere Szene ein wenig kitschig, aber nach dem Experiment mit dem Noé-Streifen erscheint mir das vertretbar.
DVD
Ich, Daniel Blake
Regie: Ken Loach
Großbritannien 2016
100 Minuten
5,99 Euro
14 Euro
Jan Maas empfiehlt den Bildband »Roter Stern über Russland«
Der Bildband »Roter Stern über Russland« ist ein passendes Geschenk für sich selbst oder andere zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution. Er illustriert die Geschichte von 1917 bis zum Tod Stalins 1953 anhand von Fotos und Plakaten, aber auch anhand von Gebrauchsgrafiken wie beispielsweise Vorlagen für den Textildruck. Die Sammlung russischer Kunst des Herausgebers, des Londoner Grafikdesigners und Fotohistorikers David King, gilt als eine der umfangreichsten ihrer Art. Der Band vermittelt mit der Auswahl seiner Stücke einen unvergleichlichen visuellen Eindruck von der kreativen Energie der Revolution, aber auch von der Tragik ihres Niedergangs.
BUCH
David King
Roter Stern über Russland
352 Seiten mit 550 Abbildungen
Mehring Verlag Essen 2010
39,90 Euro
Foto: Skley
Schlagwörter: Geschenktipp, Geschenktipps, Kultur, marx21, Musik, Weihnachten