Zehntausende demonstrierten in München gegen den G7-Gipfel. Auch marx21-Redakteurin Clara Dircksen war dabei
Die Münchner Innenstadt war eine einzige Protestkundgebung. Trotz bestem Badewetter, Einschüchterungsversuchen im Vorfeld und einem massiven Polizeiaufgebot zog eine kilometerlange Demonstration durch die bayerische Landeshauptstadt. Unter dem Motto »TTIP stoppen! Klima retten! Armut bekämpfen« versammelten sich am 4. Juni rund 40.000 Menschen, um ihren Widerstand gegen die Politik der sieben mächtigsten Regierungen der Welt zum Ausdruck zu bringen. Gerechnet hatte man mit etwa 15.000.
Die Forderungen der Demonstrierenden waren so vielfältig wie die Formen, mit denen sie diese präsentierten. Tausende bunter Fahnen verschiedener Organisationen und Parteien wehten über dem Protestzug, als Pappkameraden marschierten auch die Regierungschefs des G7-Treffens mit – und wurden regelmäßig ausgebuht. Auf Transparenten forderten die Menschen Bleiberecht für Flüchtlinge, ein Ende der Umweltzerstörung und verwehrten sich gegen das Handelsabkommen TTIP, das die Bürgerrechte entscheidend einschränkt; eine große Pappmarionette erinnerte daran, dass es kein Menschenrecht auf Profit gibt.
LINKE protestiert gegen TTIP
Auch die Partei DIE LINKE stellte die geplanten Freihandelsabkommen ins Zentrum ihres Protests. Mit Unterstützung der Bundestagsfraktion hatten die bayerischen Genossinnen und Genossen einen lauten und kämpferischen Block auf die Beine gestellt, der deutlich machte, wofür sie sich einsetzen: Soziale Gerechtigkeit, weltweit!
Alle Protestierenden einte die Überzeugung, dass die Regierungschefs der G7 die Interessen großer Konzerne auf Kosten der Bevölkerung durchsetzen, wenn die Menschen sich ihnen nicht entschieden entgegenstellen.
Das wurde auch auf der Abschlusskundgebung am völlig überfüllten Odeonsplatz noch einmal deutlich. Als sie gegen 17 Uhr begann, war das Ende der Demonstration noch lange nicht in Sicht. Viele Rednerinnen und Redner betonten, dass der Widerstand weitergehen wird – dieses Wochenende mit Aktionen und Demonstrationen in der Nähe von Schloss Elmau und am 10. Oktober mit einer bundesweiten Demonstration gegen TTIP in Berlin.
Foto: UweHiksch
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