Elias König verbindet Luxemburg mit Kämpfen um Klimagerechtigkeit, die wir bereits geführte haben und noch führen müssen. Emanzipation vom Kapitalismus erlängen wir nur durch verbindende Klassenpolitik. Von Tobias Kratz
»Allein diesem Interesse, dem edlen intellektuellen Durst und revolutionären Tatendrang der Arbeiter kann man […] dadurch entsprechen, dass man […] ihnen die Entwicklung der russischen Revolution, […] die weiteren politischen Perspektiven des Klassenkampfes in Deutschland, die Rolle und die Aufgaben der Masse in den kommenden Kämpfen klarmacht.« Mit diesen Worten beschrieb Rosa Luxemburg das Entstehen von Klassenbewusstsein. Elias König stellt sein Buch »Klimagerechtigkeit – Warum wir eine sozial-ökologische Revolution brauchen« in diese Tradition. Er berichtet darin von Klimagerechtigkeitskämpfen auf der ganzen Welt. Beispielsweise greift er den Streik der Müllarbeiter der Stadt Memphis in den USA im Jahr 1968 auf, wo zwei ihrer Kollegen durch eine defekte Müllpresse starben und die weiße Stadtregierung der schwarzen Mehrheitsbevölkerung keine Zugeständnisse machen wollte. Auch beschreibt er, wie der Völkermord an der indigenen Bevölkerung Amerikas zu einer kleinen Eiszeit führte.
Klimakämpfe sind indigene Befreiungskämpfe
Elias König gelingt es, auf 128 Seiten über die Geschichte der Klimagerechtigkeitsbewegung aufzuklären, den Zusammenhang zwischen Kolonialismus, fossilem Kapitalismus und Feminismus einfach und verständlich zu erläutern und für aktuelle und zukünftige Proteste zu motivieren. Statt von der Russischen Revolution erzählt er von der Revolution der Zapatista und vom Globalen Klimastreik erklärt er den Klimageneralstreik. König gelingt es, die vielen Facetten des notwendigen Klimakampfes zu bündeln und hat so eine Pflichtlektüre für alle Klimakämpfer:innen geschrieben.
Das Buch:
Elias König
Klimagerechtigkeit – Warum wir eine sozial-ökologische Revolution brauchen
Unrast Verlag
April 2021
128 Seiten
12,80 Euro
Schlagwörter: Bücher, Buchrezension, Klima, Kultur, Rezension