Mit fortschreitender Klimakrise und weiterhin untätigen Regierungen werden Rufe laut, die Atomkraft wiederzubeleben, um ausreichende und saubere Energie zur Verfügung zu stellen. Diese Nebelkerze gilt es als trügerische Lüge von Kapitalinteressen zu entlarven. Von Simo Dorn
Ist Atomkraft der Klimaretter? Genauer gefragt: Sind Atomkraftwerke mit ihren weißen Wasserdampf ausstoßenden Kühltürmen die Zukunft der sauberen und CO2-freien Energiegewinnung für unseren steigenden Bedarf an elektrischer Energie?
Zunächst muss gesagt werden, dass es unser Ziel sein muss, die Treibhausgas-Emissionen weltweit bis 2035 auf netto-null reduziert zu haben, um die Erderwärmung bis 2100 auf +1,5°C zu begrenzen. Diese Transformation kann erreicht werden, indem wir ausreichend viele Energiesektoren unserer Gesellschaft und Wirtschaft elektrifizieren, anstatt fossile Energieträger dafür zu verbrennen. Voraussetzung dafür ist aber, dass auch die Stromerzeugung nicht wie aktuell auf fossilen Energieträgern basiert, sondern auf erneuerbaren wie Wind, Wasser und Sonne. Energieträger, die ebenfalls nicht fossil sind, sind nukleare Energieträger – allerdings sind diese auch nicht erneuerbar und somit auch nicht unerschöpflich.
Sprich, wie viel nicht-fossile Energiegewinnung können wir uns leisten, um nicht allein auf erneuerbare Energieträger angewiesen zu sein? Die Fragestellung wird häufig auf die Frage eingeschränkt, ob ein harter Kurswechsel weg von fossiler hin zu erneuerbarer Energiegewinnung bei gleichbleibendem Energiebedarf möglich sei, bzw. ob die gesellschaftlichen Einschnitte dieses Wechsel zu groß sind, als dass diese zu rechtfertigen seien.
Die Begrenzung der Diskussion auf dieses Korsett ist aber weder sinnvoll noch notwendig. Es ist lediglich eine Frage des politischen Willens die notwendige Transformation einzuleiten. Dennoch spiegelt jenes Korsett die Situation der aktuellen Themensetzungen wider, die von Lobbyverbänden, Kapitalinteressen und Technologiepredigern mit vehementer Härte geführt werden.
Die Kampagnen zum grünen Image der Atomkraft haben Aufschwung
So wirbt US-Investor Bill Gates für eine Renaissance der nuklearen Energiegewinnung im Kampf gegen den Klimawandel. Man dürfe »kein Lösungen ausschließen, solange die Kosten und die Sicherheit genau geprüft« wurden. Diese Aussage ist so oberflächlich wie sie von Investitionsinteressen geleitet ist. Andere konservative und liberale Persönlichkeiten wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, VW-Chef Herbert Diess oder ex-BMW-Chef und Axel Springer-Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Reitzle beteiligen sich an diesem Narrativ. Ebenfalls belege eine interdisziplinäre Studie des MIT, wie Atomkraft den Wandel hin zu einer CO2-begrenzten Welt begleiten könnte. Darin werden Themenfelder wie Baukosten, fortschrittliche Reaktortypen, Businessmodell und nukleare Sicherheitsvorkehrungen diskutiert.
Der hier folgende Artikel soll dagegen darlegen, weshalb keines dieser Felder die Herausforderungen der Klimakrise beantwortet und Atomkraft keine Brückentechnologie ist. Selbst innerhalb dieses eingeschränkten Diskurses, der von Kapitalseite vorgegeben wird, ist die Atomkraft keine Alternative, die wir ergreifen sollten.
Atomkraft ist nicht emissionsfrei und war es nie
Beginnen wir aber dort, wo konventionell nukleare Energie ihren Anfang hat: im Bergbau.
Mit jeder Tonne abgebautem Uran fallen 750 Tonnen radioaktiver Abfall an. Das ist eine schlechtere Effizient als in der Fischerei, wo auf jede Tonne gefangenem und verwertbaren Fisch 30 Tonnen Beifang kommen, der entsorgt werden muss. Dieser radioaktive »Beiabbau« strahlt nicht in dem Maße wie die zu endlagernden Brennstäbe, aber dennoch strahlt dieses Material gesundheits- und umweltschädlich und muss entsprechend gesichert endgelagert werden. Weiterhin ist das Uranerz nicht das, was in die Reaktoren eingebracht wird. Das Erz muss angereichert und zu Brennelemente verarbeitet werden. Diese Prozesse sind enorm energieaufwändig, was wiederum nur dann emissionsneutral ist, wenn diese Prozesse mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Darüber hinaus ist die logistische Verschmutzung der Umwelt um ein Atomkraftwerk (AKW) herum immens hoch. Im Bergbau werden LKW eingesetzt, das Uran wird mit Schiffen, die mit Schweröl fahren, transportiert und zahlreiche Zwischenprodukte der Aufbereitung wie hochtoxisches Uranhexafluorid werden mit Dieselloks transportiert, damit der Transport von äußeren Einflüssen wie Stromausfällen oder Sabotagen geschützt ist.
Bei schlechter Erzqualität können sich die CO2-Emissionen von einer mit Atomspaltung erzeugten Kilowattstunde Strom auf 210 g belaufen. Damit ist Atomstrom schlechter als das Verbrennen von fossilem Gas mit 200 g CO2/kWh und nur unwesentlich besser als Braunkohle mit 360 g. Bei erneuerbaren Energieträgern wie Wasser, Wind und Sonne belaufen sich die Emissionen auf 3 bis 60 g CO2/kWh.
Es ist korrekt, dass Atomkraftwerke selbst keine CO2-Emissionen verursachen. Mittelbar ist diese Aussage jedoch falsch und AKWs tragen sehr wohl in hohem Maß zu effektiven Emissionen bei. Der weiße Wasserdampf aus den Kühltürmen der AKW ist schlicht eine Nebelkerze, mit der über die tatsächlichen Emissionen, die mit dieser Art der Energiegewinnung einhergehen, verschleiert werden.
Der globale Energiebedarf kann nicht mit Atomstrom gedeckt werden!
Schaut man auf den globalen Energiebedarf, so werden lediglich 4 Prozent durch Atomkraft gedeckt, das Meiste davon in den USA, Europa, China und Indien (nebenbei alles Atommächte). 84 Prozent des Bedarfs werden aktuell von fossilen Energieträgern gedeckt (33 Prozent Erdöl, 27 Prozent Kohle, 24 Prozent Erdgas). Erneuerbare Energiequellen (7 Prozent Wasserkraft, 5 Prozent Sonnen-, Windenergie sowie Geothermie und Gezeitenkraft) tragen zu 13 Prozent zum weltweiten Bedarf bei. Setzt man den Abbau von Uranerz in Zusammenhang mit diesen Zahlen, so wird schnell ersichtlich, dass die Deckung des Energiebedarfs mit AKWs auf das Niveau von fossil betriebenen Kraftwerken in keiner Weise CO2-neutraler ist als besagte fossile Energieträger selbst, eben weil der notwendige AKW-Output überproportional gesteigert werden müsste.
700 Millionen Jahre übersteigen die Vorstellungskraft jedes Menschen – das ist Teil des Problems
Im Vergleich zu Erdöl und Kohle werden die Endprodukte der nuklearen Energiegewinnung Jahrmillionen Einfluss auf Mensch und Umwelt haben. Uran-235 (aufgebaut aus 92 Protonen und 143 Neutronen, insgesamt 235 Nukleonen/Kernteilchen) hat eine Halbwertszeit von 700 Millionen Jahren. Das heißt, dass von 1 kg dieses Uran-Brennstoffs nach 700 Millionen Jahren immer noch 500 g übrig sind, die Strahlung abgeben. Nach weiteren 700 Millionen Jahren sind es dann 250 g und nach einer weiteren Periode dieser Länge 125 g und so weiter. Zum Vergleich: Die Erde ist etwa 4.600 Millionen Jahre und das uns bekannte Universum 13.800 Millionen Jahre alt. Wäre mit der Entstehung der Erde 1 kg Uran-235-Brennstoff endgelagert worden, so wären heute immer noch circa 15 g strahlendes Material vorhanden. Das Gigawatt-AKW in Gösgen benötigt pro Jahr 20 Tonnen Uranbrennstoff, welcher aus 200 Tonnen Uranerz angereichert werden muss.
Technologie ist kein Selbstzweck
»ABER«, werden manche Menschen jetzt einwerfen, »mit dem sogenannten schnellen Brüter kann man alten Atommüll wieder aufbereiten und noch einmal verwenden. Folglich ist die Energiedichte und der Nutzen von Atomkraft nochmals größer.«
In der Tat kann mit moderneren Reaktortypen wie dem schnellen Brüter alter Brennstoff, der als Strahlenabfall gilt, nochmal genutzt werden um mit den ausgebrannten Brennstäbe erneut leistungsstark Strom zu erzeugen. Hier muss erwidert werden, dass diese Reaktoren mit Uran-238 (nicht 235) betrieben werden, welches zuerst energieaufwändig aufbereitet werden muss. Hierbei fallen erneut Emissionen an, wenn keine erneuerbaren Energien verwendet werden, welche dann wiederum direkt in das Stromnetz eingespeist hätten werden können. Hinzukommt, dass Uran-238 nochmal eine zehnmal längere Halbwertszeit hat als Uran-235 und dass Uran-238 in waffenfähiges Plutonium-239 (94 Protonen + 145 Neutronen) zerfällt.
Abgesehen von diesen technischen Details, die in vermeintlich wissenschaftlichen Diskussionen um Atomkraft angeführt werden, ist der großflächige Bau dieser Reaktortypen gegenwärtig kaum gegeben und darüber hinaus mit immensen Kosten und Bauzeiten (circa 10 Jahre) verbunden. Auch schnelle Brüter sind als sogenannte »Brückentechnologie« zu einer 100-Prozent-Abdeckung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien keine emissionsarme Alternative, die beschritten werden muss.
Strahlungsabfälle sind eine kostenspielige Gefahr für Mensch und Natur
Die Strahlungsabfälle aus der Forschung und der zivilen Nutzung werden sich für Deutschland alleine bis zum Jahr 2080 auf circa 10.800 Tonnen belaufen. Aktuell befinden sich alle radioaktiven Abfällen in Zwischenlagern, da noch kein sicheres Endlager gefunden bzw. genannt worden ist. Selbst wenn dies einmal Realität werden sollte, so müssen diese circa 330.000 Kubikmeter strahlendes Material über Jahrmillionen sicher verwahrt werden. Es ergeben sich jedenfalls gigantische und vor allem kontinuierlich fortlaufende Kosten der sicheren Verwahrung dieser radioaktiven Abfälle.
Die Entscheidung über ein Endlager wurde von Anfang an zu einer politischen anstatt einer wissenschaftlichen Frage gemacht, und seit jeher werden wissenschaftliche Ergebnisse politisch torpediert. Die Parallelen zwischen der Endlagerfrage und der Klimakrise durch exakt dieselben Politiker:innen drängen sich geradezu auf.
Die Anzahl an AKW-Unfällen ist mit Blick auf die Gefahr zu groß
Was in der Abwägung der Bekämpfung des Klimawandels tatsächlich berücksichtigt werden sollte, ist die direkte und indirekte Gefährdung von menschlichem Leben durch fossile, nukleare und erneuerbare Energien. Betrachtet man die Todeszahlen über die letzten 30 Jahre, so verursachten fossile Energieträger jedes Jahr circa 3,5 Millionen Tote. Dies hauptsächlich durch Luftverschmutzung und deren Folgeerkrankungen. Bei erneuerbaren Energien treten Todesfälle nur mittelbar und sehr vereinzelt auf, durch Unfälle im Bau oder etwa durch das Brechen von Staudämmen.
In der Geschichte der Atomkraft kam es insgesamt zu 30 Unfällen, von denen zwei, Tschernobyl 1986 und Fukuschima 2011 (Bericht aus Japan), die größte Strahlenbelastung für Mensch und Natur waren. So waren bis zu 60.000 Todesfälle durch Krebs direkte Folge des GAUs in der Ukraine. Atomkraft mag somit vielleicht für manche als ein inkaufnehmbares Risiko wirken. Es muss jedoch gesagt werden, dass diese Zahlen weitere Umweltschäden von radioaktiver Strahlenbelastung und Folgen für Tiere und Ökosysteme nicht berücksichtigen. So musste ein Drittel der in Sachsen 2014, also 28 Jahre nach Tschernobyl, geschossenen Wildschweine vernichtet wurden, weil deren Strahlungswerte immer noch zu hoch waren.
Es ist korrekt, dass China und Indien im Gegensatz zu Deutschland sehr moderne Anlagen haben und weitere bauen, die weniger katastrophenanfällig und sicherer sind. Aber ähnlicher Meinung war man auch mit Blick auf Japan, und Fukuschima 2011 hat der Weltgemeinschaft eines besseren belehrt. Die Tatsache, dass der Reaktorunfall in Tschernobyl so massive Auswirkungen hatte, war das Verheimlichen und Herunterspielen des Reaktorunglücks durch die staatlichen Behörden und der dadurch zu spät ergriffenen Schutzmaßnahmen. Autoritäre Regime neigen dazu eine fälschliche positive Außendarstellung stärker bewahren zu wollen als demokratische Systeme. Beispiele dafür sind Tschernobyl 1986 mit dem Reaktorunglück und Wuhan 2019 mit der Sars-CoV-2 Pandemie.
Unsere hierarchische Infrastruktur muss dezentralisiert werden
Technologie ist ein Werkzeug, das man anwendungsbezogen benutzen muss. Wird dieses Werkzeug in einer Art und Weise genutzt, dass auf Profitmaximierung Einzelner ausgerichtet ist, so dient es einzig und allein der Ausbeutung von Mensch und Natur. Genau diese Prämisse des Wirtschaftens hat gerade dazu geführt, dass systematisch Umweltverschmutzung und Raubbau betrieben wurde und es noch immer wird. Zu meinen, dass uns eine neue, innovative Technologie, eingebettet in eine kapitalistische Lebensweise – denn das ist ja es was seit Jahren vehement schein-argumentativ versucht wird zu retten – , vor dem Kollaps des Klimas bewahren wird, ist schlicht falsch.
Die Klimakrise wird nicht von einer zukünftigen Technologie gelöst werden, die gottgleich wie ein Messias der Menschheit aus Güte und Barmherzigkeit geschenkt werden wird. Selbst falls dem so wäre, wie lange wollen wir noch auf die Ankunft des Messias warten? Es bleiben uns nur einige wenige Jahre um die CO2-Emissionen zu reduzieren, bevor selbst jene Technologie die Kipppunkte nicht mehr wird umkehren können – deshalb heißen sie Kipppunkte.
Wir haben alle nötigen Technologien zur Verfügung um unsere Energieinfrastruktur auf netto-null Emissionen zu reduzieren. Diese Werkzeuge müssen einzig und allein benutzt werden und zwar in großem Maßstab. Der Grund, weshalb das nicht passiert, ist mangelnder politischer Wille bzw. mangelndes Interesse.
Dezentrale Stromversorgung ist echte Resilienz gegen Blackouts
Ein Stromnetz, das sich allein aus erneuerbaren Energie speist wäre ein dezentrales Netz und kein zentralistisch-hierarchisches, wie wir es aktuell haben. AKWs als auch Kohlekraftwerke sind darauf ausgelegt, dass die Netze auf einer zentralen Einspeisung »von oben« basieren. Eine dezentrale Einspeisung »von unten«, wie etwa Solaranlagen auf den Dächern städtischer oder privater Gebäude werden in unserem aktuellen Stromnetz nicht berücksichtigt. Netzleitsysteme regeln die Auslastung von Stromnetzen von oben nach unten, aber nicht von unten nach oben. Dafür fehlt es schlicht an der Nutzung der nötigen Regelungstechnik, und diese gibt es bereits. Sprich, alles was von unten ins Netz eingespeist wird, wird aktuell mühsam von oben »wegreguliert«, um das Netz auf konstanter Leistung zu betreiben.
Darüber hinaus kam es in den vergangenen Jahren zu einer massiven Neoliberalisierung des internationalen Strommarktes, in dem Leistungspakete, ähnlich zur Börse, spekulativ gehandelt werden. So werden Leistungspakete in Zeiteinheiten bis runter zu 15-Minuten-Paketen an Abnehmer:innen verkauft. Nicht selten wird die Energie dieser Strompakete dazu genutzt riesige Mengen Wasser zu erhitzen und danach wieder abkühlen zu lassen, weil zu viel Strom im Netz ist und Abnehmer:innen Geld geboten wird um Strom abzunehmen. Diese Energie wird also einfach in Form von Wärme an die Umwelt abgegeben. Für Kraftwerksbetreiber ist es schlicht günstiger Abnehmer:innen Geld für Strom zu zahlen, anstatt die Leistung der Kraftwerke selbst herunterzufahren. Diese Logik gilt für Kohle- als auch Atomkraftwerke.
Folglich sind Hochleistungskraftwerke, die auf einer zentralisierten Einspeisung ins Netz basieren, nicht nur keine Option, um als Brückentechnologie eine Transformation zu gewährleisten, sondern eine aktive, reaktionäre Kraft gegen eine solche Transformation, hin zu einer sozial-ökologischen Energiewirtschaft.
Atomkraft war immer auch das Ziel militärischer Nutzung
Wenn man marktwirtschaftlich argumentieren möchte, so ist Atomkraft nicht einmal aus sich selbst heraus profitabel und war es auch nie. Die anfallenden Kosten, gerade die der Aufbereitung der Erzes und der Endlagerung des verstrahlten Mülls wurden seit jeher von staatlicher Seite getragen, während private Investoren und Unternehmen die Profite einstrichen. Die Motivation überhaupt in die Atomkraft zur zivilen Energiegewinnung einzusteigen war schon immer das Ergebnis des Manhattan Projects: die Bombe.
Der Dokumentarfilm »Thorium – Atomkraft ohne Risiko?« von Myriam Tonelotto (verfügbar auf Netflix) legt ausführlich dar, weshalb genau die Art von Reaktortypen finanziert und gebaut wurden, welche ebenfalls waffenfähiges Spaltmaterial benötigten. Die eigentliche zivile Nutzung und die Sicherheit der Zivilbevölkerung waren in der Geschichte der Atomkraft immer zweitrangig.
In den letzten Jahren konnten wir genau diese Motivation und die damit verbundenen diplomatischen und außenpolitischen Konflikte in Bezug zum Iran beobachten. Zivile Atomkraft war und ist immer das vorgeschobene Argument für die Atombombe und die damit verbundene Machtstellung auf der international Bühne.
Ebenfalls haben jüngst der amerikanische und französische Präsident das Ziel der Abschreckung als Kernelement der kollektiven Verteidigung durch eine nukleare Allianz in der Nato bekräftigt. So würden die imperialistischen USA unter Joe Biden den Ersteinsatz von atomaren Waffen nicht mehr kategorisch ausschließen.
Fazit
Kommen wir zurück auf die Ausgangsfrage: Ist Atomkraft der Klimaretter? In Anbetracht der oben dargelegten Zahlen, Argumente und Zusammenhänge lautet die Antwort: Nein. Atomkraft ist kein Klimaretter. Atomkraft ist nicht einmal das kleinere Übel verglichen zu fossilen Energieträgern. Atomkraft ist einzig und allein ein Kapitalretter mit dem Potential der globalen Vernichtung jedweden organischen Lebens auf diesem Planeten.
Dass die Ampel-Koalition und die EU nun erwägen Atomkraft als »grün« zu deklarieren ist fern von jedweder wissenschaftlichen Erkenntnis. Das Greenwashing des selbsternannten »Klimakanzlers« Scholz beginnt somit kein 100 Tage in der Regierung.
Wer gewillt ist das Klima zu retten, der muss sich Wind, Wasser und Sonne eingebettet in eine dezentrale Energieversorgung mit einer radikal umstrukturierten, demokratischen Netzregelung zuwenden; und zwar jetzt. Das ist unausweichlich. Wir haben alle Technologien, die wir dazu brauchen.
Atomkraft ist kein Klimaretter. Atomkraft ist nicht einmal das kleinere Übel
Schlagwörter: Atomkraft, Atomkraftwerke, Inland, Klima