Siebzehn Millionen Tote – und keiner will es gewesen sein. Noch heute streiten Historiker über die Schuld am Ersten Weltkrieg. Bei ihren Kontroversen geht es keineswegs nur um Geschichte. Von Stefan Ziefle
In England und Frankreich wird er einfach der »Große Krieg« genannt. Rund fünfzig Millionen Soldaten waren an den Kampfhandlungen beteiligt. Allein das Deutsche Reich schickte mehr als 13 Millionen Männer an die Front und damit beinahe die Hälfte der männlichen Bevölkerung. Weltweit starben etwa zehn Millionen Soldaten und weitere sieben Millionen Zivilisten. In den zehn Monate andauernden Gefechten bei Verdun wurden 800.000 Soldaten getötet. Dieses »Völkerschlachten«, wie Rosa Luxemburg es genannt hat, war der Erste Weltkrieg. Er tobte zwischen 1914 und 1918 in Europa, Afrika, Asien und auf den Weltmeeren.
Möglich geworden war dieser globale Krieg durch die Entwicklung der europäischen kapitalistischen Staaten in den vorhergehenden hundert Jahren. Industrielle Massenproduktion war die Voraussetzung für die Ausstattung von Millionen Soldaten mit Uniformen, Waffen und Munition, der Bau der Eisenbahnen ermöglichte den strategischen Transport von Soldaten in bisher ungeahnter Zahl, sowie der zu ihrer Verpflegung notwendigen Nachschubgüter. Und das Wichtigste: Ohne die Industrialisierung der Landwirtschaft hätten niemals so viele Menschen, die nicht selbst in der Landwirtschaft arbeiteten, mit Nahrung versorgt werden können. Insofern war der Erste Weltkrieg ein industrieller Massenkrieg, ein Krieg, dem die gesamte Wirtschaft der beteiligten Nationen untergeordnet wurde, ein totaler Krieg – der erste seiner Art.
Die »Schuldfrage« als Politikum
In demselben Maße, wie die gesellschaftlichen Veränderungen den Krieg ermöglichten, wirkte dieser auf die Gesellschaft zurück. Geschätzte 25 Millionen Menschen starben nach Ende des Krieges an dessen Folgen, an Unterernährung und Epidemien. Beispielsweise raffte allein eine Grippewelle im Jahr 1920 weitere Millionen dahin. Angesichts dieser Katastrophe ist es verständlich, dass es hinterher keiner gewesen sein wollte. Gerade in Deutschland ist die sogenannte »Schuldfrage« ein Politikum.
Im Vertrag von Versailles, der den Krieg offiziell beendete, wiesen die siegreichen Staaten dem Deutschen Reich die alleinige Schuld zu. Damit rechtfertigten sie eine Reihe von Maßnahmen, die sicherstellen sollten, dass Deutschland keine Bedrohung mehr für sie darstellen würde. Dazu zählten Reparationszahlungen in Milliardenhöhe, Demilitarisierung und die französische Besatzung des Rheinlands.
Die Ablehnung des Vertrages von Versailles und damit der deutschen Alleinschuld, war eine Position, hinter der sich das deutsche Bürgertum und vor allem die Nazis sammeln konnten. Wer die Kriegsschuldfrage im Sinne des Vertrages beantwortete, galt als »Vaterlandsverräter«.
Über die Urheber des Zweiten Weltkriegs hingegen gibt es keinerlei Zweifel. Daher versucht das deutsche Bürgertum bis heute, ihn als »Unfall« oder einmaligen Ausrutscher abzutun. Umso wichtiger war es daher nach 1945, die Verantwortung für den Ersten Weltkrieg von sich zu weisen. Historiker wie Fritz Fischer, die durch akribische Quellenauswertung die Schuld der deutschen Reichsregierung nachwiesen, wurden ausgegrenzt und angefeindet.
Erster Weltkrieg und Imperialismus
Es kommt auch nicht von ungefähr, dass unter den zahlreichen Publikationen, die anlässlich von hundert Jahren Kriegsbeginn erschienen sind, vor allem zwei Werke besondere mediale Aufmerksamkeit erhalten. Es handelt sich um die Bücher »Der Große Krieg« von Herfried Münkler und »Die Schlafwandler« von Christopher Clark. Der deutsche Historiker Münkler argumentiert genau wie sein australischer Kollege Clark, die deutsche Regierung sei in den Krieg hineingeschlittert – ungewollt, entgegen besten Absichten. Die begeisterte Aufnahme dieser beiden Bücher ist auch vor dem Hintergrund der Forderung des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck zu verstehen, Deutschland müsse auch militärisch »mehr Verantwortung« in der Welt übernehmen.
Anders als uns Clark und Münkler weismachen wollen, ist der Erste Weltkrieg nicht einfach vom Himmel gefallen. Ihm war eine fundamentale Veränderung der europäischen Staaten durch die Industrielle Revolution vorausgegangen. Hier waren Unternehmen entstanden, die aufgrund ihrer Größe in der Lage waren, in Monopolen oder Trusts mit wenigen anderen Unternehmen nationale Märkte zu dominieren. Die gesamte Schwerindustrie in Deutschland war mit drei Namen verbunden: Krupp, Thyssen und Kirdorf (der heute wenig bekannte Emil Kirdorf war Generaldirektor der GBAG, des größten Kohlebergbauunternehmens Europas). Auch die chemische Industrie bestand nur aus einer Handvoll Unternehmen, die sich später zur IG Farben zusammenschlossen. Siemens und AEG dominierten die Elektroindustrie. All diese Unternehmen waren über eine kleine Zahl gigantischer deutscher Banken miteinander verflochten.
Zunehmender Einfluss von Konzernen
Wegen der schieren Größe dieser Kapitalien und der von ihnen organisierten Wertschöpfung war ihr politischer Einfluss enorm. Insofern erschien es nur natürlich, dass Vertreter der Konzerne auch in Regierungspositionen saßen, wie Walter Rathenau von AEG, der im Jahr 1914 Rohstoffminister wurde. Hinzu kamen die Lobbyverbände der Branchen, die in Zusammenarbeit mit den Medien versuchten, die Stimmung in der Öffentlichkeit zu manipulieren und in Hinterzimmern durch ihre »Experten« die Regierung zu beeinflussen.
Der Staatsapparat wiederum war von diesen Konzernen abhängig. Ihm ging es nicht nur um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, sondern auch um die wirtschaftlichen Ressourcen, die er brauchte, um sich gegen konkurrierende Staaten durchsetzen zu können. Der russische Zar hatte die Industrialisierung gerade deswegen gegen den Widerstand des Adels durchgesetzt, weil die Niederlage im Krimkrieg 1856 gegen Großbritannien ihn gelehrt hatte, dass moderne Kriege eine moderne Wirtschaft erforderten.
So verschmolzen die Interessen von Konzernen und Staat, der Konkurrenzkampf zwischen Kapitalien wurde zunehmend nicht mehr im Binnenmarkt ausgetragen, der durch Trusts beherrscht war, sondern auf den »Weltmärkten« – die Konkurrenz zwischen Kapitalisten wurde zu einer Konkurrenz zwischen imperialistischen Staaten.
Wirtschaftliches Wachstum durch Kolonien
Die »Sicherung des Zugangs zu Rohstoffen und Absatzmärkten«, wie es in der Sprache heutiger deutscher Politik heißt, bedeutete im 19. Jahrhundert die Eroberung von Kolonien, also die Errichtung formaler Herrschaft europäischer Staaten über beinahe die ganze Welt. Auch damals schon musste die Notwendigkeit, den Menschen dort die Errungenschaften der westlichen Zivilisation zu bringen, als Rechtfertigung herhalten.
Zwischen 1871 und dem Beginn des 20. Jahrhunderts erzeugte die Rivalität europäischer Mächte einen Wettlauf um Afrika und China. Die Erfindung des Maschinengewehrs machte es den Kolonialstaaten möglich, den Widerstand der Einheimischen zu brechen. Die Folge waren Massaker, die heute von den Politikern gern vergessen werden: Von den Opiumkriegen in der Mitte des 19. Jahrhunderts in China über die Niederschlagung von Aufständen afrikanischer Volksgruppen wie der Herero und Zulu bis zum Burenkrieg am Anfang des 20. Jahrhunderts metzelten die Kolonialarmeen hunderttausende Menschen nieder. Aber in Europa herrschte Frieden.
Ende der 1880er Jahre war die Welt in Kolonien und Einflusssphären aufgeteilt, die einen privilegierten Zugang des jeweiligen Kapitals ermöglichten. Diese Einflusssphären repräsentierten in etwa das wirtschaftliche, politische und militärische Kräfteverhältnis der Kolonialstaaten untereinander. Aber der Kapitalismus ist ein dynamisches System. Parallel zur kolonialen Aufteilung der Welt stieg das im Jahr 1871 gegründete Deutsche Reich zur stärksten Volkswirtschaft Europas auf. Wirtschaftlich überholte es die bisherige Weltmacht Großbritannien.
Die Strategen des Deutschen Reichs kamen zu dem Ergebnis, dass die weitere wirtschaftliche Expansion vom gesicherten Zugang zu Ressourcen in aller Welt abhinge. Für die einen beutete das den Erwerb von mehr Kolonien, was nur auf Kosten der Rivalen geschehen konnte, weil nahezu jeder Landstrich der Welt bereits verteilt war. Für die anderen bedeutete es lediglich, Zugang zu den Kolonien der anderen zu erhalten. In beiden Fällen hing die Durchsetzbarkeit vom militärischen Potenzial ab. Deshalb begann die Reichsregierung, von der Notwendigkeit eines »Präventivkrieges« zu sprechen, um in Zukunft nicht von den Kontinentalmächten Russland und Frankreich und der Weltmacht Großbritannien »erpressbar« zu sein.
Es ging nicht um weitgehende Annexionen
Deutschland war nicht die einzige aufstrebende Wirtschaftsnation. Es gab auch noch die USA und Japan. Die Amerikaner führten im Jahr 1898 einen Krieg gegen die alte Kolonialmacht Spanien um Kuba und die Philippinen. Japan kämpfte 1904/05 gegen Russland um die Mandschurei. Aber es war das Deutsche Reich, das sich mit den Großmächten Großbritannien und Frankreich anlegte.
Häufig wird argumentiert, das Deutsche Reich habe ab 1914 keinen Aggressionskrieg geführt, weil es nicht geplant habe, andere Länder zu annektieren. Aber in modernen imperialistischen Kriegen geht es nicht um die Einverleibung von Territorien – auch wenn diese nicht prinzipiell abgelehnt wurde. Es gab durchaus eine Fraktion des deutschen Kapitals, die weitgehende Annexionen in Frankreich, Belgien und Russland, von den Kolonien ganz abgesehen, forderte. Der Lobbyverband dieser Gruppe, der Alldeutsche Verband, war in der deutschen Öffentlichkeit deutlich zu vernehmen.
Doch die Reichsregierung und wichtige Sektionen des deutschen Kapitals lehnten Annexionen, zumindest im großen Stil, ab. Sie wollten in erster Linie Russland und Frankreich schwächen und damit Deutschland zu einer kontinentalen Hegemonialmacht machen. Zu diesem Ziel sollte nach dem Krieg eine »Mitteleuropäische Wirtschaftsunion« unter deutscher Führung errichtet werden, der mindestens Frankreich, Skandinavien und die zu schaffenden Staaten Polen und Ungarn angehören sollten. Polen musste dafür aus dem russischen Territorium gelöst werden, was nur durch Waffengewalt zu erringen war.
Die Entente spalten
Frankreich sollte zudem seinen Markt im Rahmen einer Handelsunion für deutsche Exporte und Investitionen öffnen. Umgekehrt sollten natürlich Zölle auf französische Waren in Deutschland bestehen bleiben.
Belgien sollte zu einer Halbkolonie werden, die wirtschaftlich und finanziell vom Reich abhängig wäre. Um Frankreich weiter zu schwächen, und eine Bedrohung Britanniens im Ärmelkanal zu schaffen, sollten eventuell Teile Nordfrankreichs an Belgien abgegeben werden.
Die russische Grenze sollte möglichst weit nach Osten verschoben werden. Dazu wollte die Reichsregierung die »nichtrussischen« Gebiete zu unabhängigen Staaten, einer Kette von »Pufferstaaten«, machen: Ukraine, Polen, Baltikum und Finnland. Diese wären für ihren Schutz vor Rückeroberung vom Deutschen Reich abhängig.
Die Strategie der deutschen Regierung war es also, das Bündnis aus Britannien, Frankreich und Russland zu spalten, um diese Staaten dann einzeln entweder in Abhängigkeit bringen oder militärisch schlagen zu können. Diesem Ziel dienten einige diplomatische Manöver ab 1904, die bereits das Risiko eines Krieges in Kauf nahmen. Die bekanntesten sind wohl die Marokkokrisen von 1905 und 1911, als das Reich ein Kriegsschiff nach der französischen Kolonie entsandte, und die Versuche, den österreich-ungarischen Einfluss auf dem Balkan zu stärken, die zu mehreren Krisen und schließlich zu zwei Kriegen in den Jahren 1912 und 1913 führten.
Österreich-Ungarn zum Krieg bewegen
Kurz vor Beginn des Weltkrieges rechnete Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg fest damit, dass ein gleichzeitiger Krieg gegen Frankreich und Russland unvermeidbar wäre, hoffte aber, die Briten zur Neutralität bewegen zu können. Ein kontinentaler Zweifrontenkrieg wäre, so die Führung der Reichswehr, gewinnbar, wenn ein verbündetes Österreich-Ungarn die russische Armee einige Wochen im Osten aufhalten könnte. In dieser Zeit könnte die Reichswehr im Westen gemäß des schon lange zuvor ausgearbeiteten »Schlieffen-Plans« die französischen Befestigungen umgehen und Frankreich schlagen. Voraussetzung dafür war also eine Durchmarschgenehmigung Belgiens und die Kriegsbeteiligung Österreich-Ungarns.
Dessen Herrscher hatten aber kein Interesse an einem kontinentalen Krieg, der deutlich über ihre Kräfte gehen würde. Sie wollten ihren Einfluss auf dem Balkan ausweiten, auch durch Krieg. Aber als Gegner hatten sie Bulgarien, Griechenland und Serbien im Sinn, nicht Russland und Frankreich. Das Bündnis mit dem Deutschen Reich sollte in ihrem Sinn lediglich eine Einmischung Russlands abschrecken.
Der deutschen Reichsregierung kam daher die Ermordung des österreich-ungarischen Thronfolgers am 28. Juni 1914 durch einen serbischen Nationalisten in Sarajewo gerade recht. Kurt Riezler, ein enger Vertrauter Bethmann-Hollwegs, schrieb: »Wenn man mit dem Zweibund eine diplomatische Machtprobe wagen wollte, konnte dafür nur eine südöstliche Frage in Betracht kommen, das heißt, eine, bei der Österreich als erste beteiligt war und Deutschland hinter ihm stand«, da Österreich nicht bereit gewesen sei, für deutsche Interessen in den Krieg zu ziehen, »jetzt aber in der serbischen Frage ein Lebensinteresse Österreichs unmittelbar auf dem Spiele stand.«
Die Deutschen wollen Opfer sein
Die Haltung des Reichskanzlers fasst Riezler folgendermaßen zusammen: »Kommt der Krieg aus dem Osten, so dass wir also für Österreich-Ungarn und nicht Österreich-Ungarn für uns zu Felde zieht, so haben wir Aussicht ihn zu gewinnen. Kommt der Krieg nicht, will der Zar nicht oder rät das bestürzte Frankreich zum Frieden, so haben wir doch noch die Aussicht, die Entente über diese Aktion auseinander zu manövrieren.«
In diesem Sinne vergingen die dem Attentat folgenden Wochen mit diplomatischen Initiativen, die alle dem Zweck dienten, Russland die Schuld am Krieg zuzuspielen, um Britannien neutral zu halten und die deutsche Sozialdemokratie für den Krieg zu gewinnen. Außerdem sollten die Verhandlungen der österreich-ungarischen Regierung den Eindruck vermitteln, man könne den Krieg lokal begrenzen.
Nachdem dann Österreich-Ungarn Serbien am 28. Juli den Krieg erklärte, begann Russland mit der Mobilmachung der Armee und bot der Reichsregierung den erwünschten Vorwand für eine Kriegserklärung an das Zarenreich am 1. August. Ein hoher deutscher Militär schrieb an dem Tag in sein Tagebuch: »Stimmung in Berlin glänzend. Die Regierung hat eine glückliche Hand gehabt, uns als die Angegriffenen hinzustellen.« Auch die SPD fiel auf das Manöver herein und unterstützte die deutsche Kriegsführung vom ersten Tag an.
Der Weltkrieg war bereits 1914 entschieden
Die Freude trübte sich, als Belgien sich nach der Kriegserklärung an Frankreich weigerte, die deutsche Armee durchmarschieren zu lassen. Das Deutsche Reich musste nun also das neutrale Belgien besetzen, was wiederum der britischen Regierung den erforderlichen Vorwand lieferte, um ihre Kriegsbeteiligung innenpolitisch durchzusetzen.
Richtig trübe wurde die Stimmung in Berlin aber, als der Schlieffen-Plan scheiterte und es französischen und britischen Armeen gelang, den deutschen Vormarsch an der Marne zu stoppen. Der preußische Kriegsminister und Chef des deutschen Generalstabs Erich von Falkenhayn sah den Krieg bereits im November 1914 als verloren an, weil ein Kampf gegen alle drei Staaten gleichzeitig und an zwei Fronten nicht zu gewinnen sei. Die Verbündeten erwiesen sich als noch schwächer als erwartet. Außerdem konnten weitere Länder, etwa Italien und Rumänien, entgegen den Erwartungen nicht als Verbündete gewonnen werden.
Trotzdem presste die Reichsleitung alles aus der deutschen Bevölkerung heraus und setzte auf verzweifelte Maßnahmen. Im Jahr 1915 setzte sie eben erst entwickelte chemische Kampfstoffe erstmalig ein. Sie beherrschten von da an das Bild an der Westfront. Zudem unterstützte die Regierung ab 1916 Sozialrevolutionäre und Nationalisten in der russischen Ukraine, in Finnland und Polen. Schließlich, nach der Februarrevolution 1917, genehmigte der Kaiser den Transport russischer Revolutionäre durch deutsches Gebiet, um die Revolution im Zarenreich voranzutreiben – aus der Geschichte wissend, was das für seinen Mitmonarch in Petrograd bedeuten konnte.
Zuletzt, als Ende 1918 die Niederlage nicht mehr zu verschleiern war, gaben sich die Eliten des Kaiserreichs alle Mühe, die Schuld für die Niederlage den revoltierenden Soldaten und Matrosen in die Schuhe zu schieben. Sie hatten nur insofern recht damit, dass die Oberste Heeresleitung ohne den Aufstand auch noch den letzten Mann in diesem imperialistischen Krieg verheizt hätte. Doch die Revolution beendete den Krieg und stürzte den Kaiser.
Weiterlesen:
Fritz Fischer: Juli 1914: Wir sind nicht hineingeschlittert. Das Staatsgeheimnis um die Riezler-Tagebücher (Rowohlt 1987)
Foto: Recuerdos de Pandora
Schlagwörter: Deutsches Reich, Erster Weltkrieg, Imperialismus, Kolonialismus, Weltkrieg