Zum Artikel »Die Grenzen dieser Demokratie« und dem Kommentar »Mehr Demokratie wagen« von Michael Ferschke (Heft 11)
Der Kapitalismus hat eine lange Geschichte, unliebsame Regierungen auf Linie zu bringen. Die Erfahrungen der Mitterrand-Regierung, die Michael Ferschke beschreibt, sind da verhältnismäßig glimpflich.
Im Zweifelsfall greift die herrschende Klasse auch zu offener Gewalt. So wurden im Iran 1953 und in Chile 1973 demokratisch gewählte Regierungschefs mit Hilfe des CIA weggeputscht und Diktaturen errichtet. Das zu verhindern, hätte es eines bewaffneten Massenaufstands bedurft, den weder Premierminister Mossadegh im Iran noch Präsident Allende in Chile anzuführen bereit waren.
Das berührt die Frage, wie wir zu einer echten Demokratie kommen. Durch eine breite gesellschaftliche Bewegung, sagt Michael. Das ist etwas vage.
Echte Demokratie setzt voraus, dass die Produktionsmittel von unten kontrolliert werden. Sie setzt ein System der Räte voraus, wie es im Verlauf der Russischen Revolution von 1917 entstand. Das sollten wir diskutieren.
Rosemarie Nünning, Berlin