Ich habe mich gefragt, warum mein Nachbarn wegen des Baus der Moschee in Frankfurt-Hausen so genervt ist, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe.
Wer müsste hier vor wem Angst haben? Was ist mit meinen Ängsten? Denn auch ich mache mir über mein Wohnviertel Gedanken, schließlich lebe ich ja auch hier und ich habe nicht vor, woanders hin zu gehen. Auch ich habe Angst, weil ich feststellen muss, dass der Unterschied zwischen meinen Nachbarn, den "normalen Bürgern" und der NPD zunehmend verschwindet.
Auch wenn mein Nachbar es ablehnt, Rassist genannt zu werden – er sei ja schließlich kein Mitglied der NPD – muss ich leider feststellen: Rassist wird man nicht mit der Parteizugehörigkeit, sondern ungekehrt: die Parteimitgliedschaft ist die nächste Phase des altbekannten Krankheitsverlaufs. Und davor habe ich Angst. Hier sind die politischen Parteien, aber auch alle Demokraten gefordert, sich gegen diese Entwicklung zu stellen.
Mustafa Korkmaz, Frankfurt am Main