Zum Kommentar »Obamas Gesundheitsreform: Risiken und Nebenwirkungen«
marx21 wird der Gesundheitsreform in den USA nicht gerecht, weil ihr die Reform ausschließlich mit der deutschen Krankenversicherung vergleicht. Außerdem verschweigt ihr gezielt alle positiven Elemente der Reform, die noch dieses Jahr wirksam werden:
- Kinder sind bis zu ihrem 26. Lebensjahr bei den Eltern mitversichert.
- Versicherer dürfen für Vorsorgeuntersuchungen keine Extra-Gebühren mehr verlangen.
- Versicherer dürfen keine Verträge mehr anbieten, die ungültig werden, sobald die Versicherten bestimmte Krankheiten (Krebs, HIV) bekommen.
Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Auf Grundlage dieser sofortigen Veränderungen hätte man diskutieren können, warum andere wichtige Elemente der Reform erst 2014 gültig werden oder gar nicht mehr vorgesehen sind. Aber die Reform im Vorlauf ausschließlich als »Katastrophe für die arbeitenden Menschen« und »Milliardengeschenk für Konzerne« zu bezeichnen, wird weder dem »Phänomen Obama« noch der Klassenauseinandersetzung in den USA im Allgemeinen gerecht.
Hans Krause, Berlin