Nie zuvor war es der weltweiten Bewegung gelungen, einen G8-Gipfel so vollkommen zu blockieren, dass er aus der Luft und über Wasser versorgt werden muss. Das sagte Sven Giegold von Attac der Berliner Zeitung.
Redner der Kampagne „Block G8“, die eine der Blockaden organisiert hatte, betonten auf der Kundgebung den Erfolg des massenhaften zivilen Ungehorsams angesichts der wochenlangen Einschüchterungen durch Polizei, Regierung und Massenmedien.
„Sie konnten uns nicht stoppen!“ erklärten die Organisatoren unter dem Beifall der rund 3.000 Teilnehmer. „Die G8 sind die Welt von gestern – was sich vor dem Zaun versammelt hat, ist die Welt von morgen.“ In den drei Camps, von denen aus die Blockaden organisiert worden waren, waren insgesamt über 18.000 Menschen versammelt.
Boris Kagarlitzky, Direktor des Moskauer Instituts für Globalisierungsstudien, sagte: „Wir haben in dieser Schlacht gesiegt, aber wir haben noch eine Revolution zu machen.“ Er betonte, dass Menschen in Rostock und Umgebung den Protesten meist freundlich gegenüberstanden, oft geholfen hätten und bedankte sich bei ihnen.
Mona Bricke berichtete vom Alternativgipfel, dass sich Teilnehmer und Veranstalter als Teil einer gemeinsamen Bewegung mit den Blockierern verstanden hätten. Sie gab auch Kritik darüber wieder, dass der Alternativengipfel gleichzeitig mit den Blockaden organisiert worden war.
Die Globalisierungskritikerin Nicola Bullard von den Philippinen beispielsweise hatte auf einer Veranstaltung am vergangenen Mittwoch gesagt, sie wäre lieber zu den Blockaden gegangen als auf ein Podium (siehe Bericht über den Alternativgipfel).
Vertreter von Künstlergruppen, die mit Plakataktionen und dem Musiksampler „Move against G8“ gegen den Gipfel protestiert hatten, zogen eine positive Bilanz. Sie forderten: „Schließt euch den Siegern an!“
Steffen Bockhahn von der Linkspartei.PDS informierte über die große Anhörung der Linksfraktion in Bad Doberan zur Politik der G8 (siehe die Rede von Oskar Lafontaine). Er sei stolz, dass die Partei Teil der Bewegung gegen den G8-Gipfel gewesen sei. Sophie Dieckmann vom Studierendenverband LINKE.SDS unterstrich: „Die Terroristen sitzen hinter dem Zaun!“