Die indische Globalisierungskritikerin Vandana Shiva zog eine positive Bilanz der Proteste gegen den G8-Gipfel. Sie nannte die Blockaden einen „Marsch für den Frieden“
Vandana Shiva sagte, die G8 hätten nie existieren sollen. Der Gipfel in Heiligendamm diene nur dazu, die Interessen des globalen Kapitals weiter gegen die Menschen durchzusetzen.
Die Welthandelsorganisation, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds steckten in einer Krise. „Die Institutionen liegen auf der Intensivstation. Die einzigen, die nicht auf der Intensivstation liegen, sind wir.“
Die Regierungen müssten immer mehr Polizei und größere Abstände zwischen sich und die Bevölkerung bringen. „Das ist keine Demokratie, das ist Regierung durch Gewalt.“
Sie berichtete von den Problemen der indischen Bauern. Fünf Konzerne, darunter auch Bayer, kontrollieren den Handel mit Saatgut.
Aufgrund von Patentrechten dürfen Bauern nicht mehr Teile der Ernte zur Aussaat behalten. Sie müssen genmanipuliertes Saatgut kaufen, das sich nicht weiter vermehrt.
150.000 indische Bauern hätten deshalb inzwischen Selbstmord begangen. „Das ist eine Wirtschaft des Völkermords,“ sagte Shiva.
Die Erweiterung der G8 um Indien und andere Länder sei keine Lösung. Die indischen Eliten profitierten von der neoliberalen Globalisierung. „Was wir brauchen, ist weder eine G8 noch eine G13, sondern eine G6 Milliarden.“