In Frankreich streikten mehrere Millionen Menschen gegen die Krisenpolitik der konservativen Regierung. Auch in Deutschland sind Proteste geplant.
In mehr als hundert Städten protestierten Arbeiter, Studierende und Schüler gegen die Politik der konservativen Regierung. „Kampf für Beschäftigung und Kaufkraft« lautete das Motto des Protestes, und allein in der Hauptstadt demonstrierten nach Angaben der Veranstalter eine Million Menschen gegen das „Konjunkturpaket« von Sarkosy. Dazu aufgerufen hatten alle acht großen Gewerkschaften, die Oppositionsparteien von der Mitte über Sozialisten und Kommunisten bis zu den Gruppen der radikalen Linken. Ihr erklärtes Ziel: „Das Land blockieren, um uns im Kampf gegen die Krisenlasten Gehör zu verschaffen«.
Besonders hart trifft die Krise die normale Bevölkerung. Sie litt in den vergangenen Jahren besonders unter den steigenden Preisen für Mieten, Benzin und einfache Lebensmittel. Die Demonstrierenden kritisierten, dass von dem „Konjunkturpaket« der Regierung nur die Reichen und Banken profitieren. Noch im letzten Januar behauptete Sarkozys „die Kassen sind leer«. Aber im Dezember vergangenen Jahres sprang der Staat mit 320 Milliarden Euro Garantien bei den Banken ein. Gleichzeitig ist soll es keine Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst geben. Die Ausgaben für Bildung und Kultur sollen gekürzt werden. Der Generalsekretär der Gewerkschaft CFDT, Francois Chérèque, sagt: „Angesichts der Krise hat sich ein Gefühl der Ungerechtigkeit ausgebreitet.«
In Deutschland sind Proteste unter anderem für den 28. März 2009 in Frankfurt und Berlin geplant. Bereits am 27. Februar soll eine Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) durch das Frankfurter Bankenviertel stattfinden. Der Europäische Gewerkschaftsbund plant für Mitte Mai europaweit Demonstrationen für gewerkschaftliche Positionen zur Bekämpfung der Krise.