Unter dem Motto »Nazifrei! Dresden stellt sich quer« hat sich ein bundesweites Bündnis gegründet, das den Naziaufmarsch am 13. Februar 2010 in Dresden verhindern will.
Zusammengeschlossen haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Gewerkschaften, der LINKEN, Jugend- und Studierendenverbänden, das Antifa-Bündnis »No Pasarán« sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter das Aktionsnetzwerk Jena. Das Bündnis will an die erfolgreiche bundesweite Mobilisierung vom Februar 2009 anknüpfen, als insgesamt rund 10.000 Menschen in Dresden gegen Neonazis demonstrierten.
Am 13. Februar 2010 will das Dresden-stellt-sich-quer-Bündnis einen Schritt weitergehen und sich mit Aktionen des zivilen Ungehorsams den Neonazis entgegenstellen. Sie orientieren sich an Massenblockaden, wie etwa in Köln vom Sommer 2008, als zehntausende Kölnerinnen und Kölner einen rassistischen Anti-Islam-Kongress durch Blockaden verhinderten.
Katja Kipping, Bundestagsabgeordnete der LINKEN aus Dresden: »Wir dürfen nicht zulassen, dass die Nazis durch unsere Stadt marschieren. DIE LINKE begrüßt die Bildung des Bündnisses und ruft dazu auf, mit vereinten Kräften, den Naziaufmarsch zu verhindern.« Kipping weiter: »Der Naziaufmarsch ist kein Dresdener Problem, sondern ein bundesweites.«
Ringo Bischoff, Bundesjugendsekretär ver.di erklärte: »Als Gewerkschafter ist es selbstverständlich, dass wir uns dem Nazigroßaufmarsch entgegenstellen. Sitzblockaden mit hunderten oder gar tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind unser Ziel. Die Gewerkschaften waren mit die ersten Organisationen, die 1933 von den Nazis zerschlagen wurden.«
Das Bündnis will in den kommenden Wochen weitere Unterstützer aus dem gesamten Bundesgebiet gewinnen.
Mehr im Internet:
- Aufruf des Bündnisses: www.dresden-nazifrei.de
Mehr auf marx21.de:
- »Entscheidend ist nicht der Heldenmut Einzelner, sondern die Entschlossenheit Vieler.« marx21.de sprach mit Christoph Ellinghaus vom Aktionsnetzwerk Jena über das Geheimnis erfolgreicher Blockaden und die befreiende Kraft des zivilen Ungehorsams.