Welche Parteien von Großunternehmen bevorzugt wird, kann man an den Großspenden im Wahlkampf ablesen. Hier liegt die Union weit vorne, gefolgt von der FDP.
Im ersten Halbjahr 2009 hatten die Unionsparteien die Nase weit vorn bei den Großspenden über 50.000 Euro. Insgesamt erhielten sie in diesem Zeitraum 1,26 Millionen Euro, unter anderem vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, vom Verband der Chemischen Industrie, von der Hamburger Berenberg Bank und vom Autobauer Daimler. Veröffentlichen muss der Bundestag jede Parteispende über 50.000 Euro.
»Laut Financial Times Deutschland« wurde die FDP vor allem von Banken und Finanzdienstleistern großzügig bedacht. Im ersten Halbjahr lagen die Liberalen mit 504.000 Euro vor der SPD, die 401.000 Euro erhielt. LINKE und Grüne erhielten in diesem Zeitraum keine Großspende.
Im August kommen nach der Aufstellung des Bundestagspräsidenten knapp über 1 Million Euro für die Unionsparteien und 350.000 für die FDP hinzu. Weit weniger beliebt beim Kapital waren SPD und Grüne, die im August »nur« je 60.000 Euro vom Finanz- und Versicherungskonzern Allianz erhielten.
DIE LINKE hat auch im August keine Großspende erhalten. Ihre Forderungen nach Umverteilung von oben nach unten und sozialer Gerechtigkeit stoßen in den Chefetagen offensichtlich auf wenig Gegenliebe.