Deutlicher Protest gegen die Werbung der Bundeswehr auf Azubi- und Studientagen in Frankfurt
Fast 5000 Schüler besuchten die Ausbildungsmesse am 15./16. November. Am Freitag kamen ganze Schulklassen mit ihren Lehrern. Die Bundeswehr hatte einen großen Stand – sie sucht Soldaten für Auslandseinsätze und Azubis »ohne Uniform«, die mit dafür sorgen, dass die Kriegsmaschine funktioniert.
Trotz Kälteeinbruch klärten viele Aktive des Frankfurter Bündnisses »Bildung ohne Bundeswehr« mit einem Flugblatt und in vielen Diskussionen über den Charakter der »neuen« Bundeswehr auf. Schüler nahmen Flugblätter mit, um die Fragen im Unterricht weiter zu diskutieren.
An beiden Tagen wurden auch vor dem Stand der Bundeswehr Protesttransparente entrollt, was aber schnell mit Rausschmiss unterbunden wurde.
Argumente gegen Auslandseinsätze
Wir merkten aber auch, dass sich die Kooperationsvereinbarung zwischen Bundeswehr und Kultusministerium sich auszahlt: In einigen Diskussionen konnte man die Argumentationslinie der Jugendoffiziere erkennen: über Afghanistan soll man nicht mehr reden, aber über die Hilfe in Mali, also einen Krieg, über den in den Medien praktisch nicht informiert wird. Laut Jahresbericht 2012 der Jugendoffiziere wurden über 150 000 Schüler erreicht, sehr viel mehr als in den Vorjahren.
Schon deshalb war unsere Aktion wichtig – wie sonst kommen junge Menschen mit den Argumenten gegen Auslandseinsätze in Berührung. Auch wenn viel mehr nötig ist, um dem Einfluss der staatlich gestützten Propaganda und Fehlinformation der Bundeswehr wirksam entgegenzutreten, es gibt viele kleine Anfänge – auch bei uns in Frankfurt.
Stefanie Haenisch
(AG »Frieden und Internationale Politik – AG FIP in die LINKE Hessen«)
Mehr auf marx21.de:
- Bundeswehr nutzt Girls‘ Day zur Rekrutierung: Seitdem die Wehrpflicht abgeschafft ist, wirbt die Bundeswehr verstärkt um Nachwuchs. Dorothea Weniger zeigt, wie die Armee Berufsinformationstage für junge Frauen instrumentalisiert