Menschen mit Migrationshintergrund haben es auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutlich schwerer, eine angemessene Beschäftigung zu finden als Personen ohne Migrationshintergrund. Auch bei gleicher Bildung schneiden Migranten und deren Kinder deutlich schlechter ab als die übrige Bevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine OECD-Studie.
Insgesamt hat die Beschäftigung von Migranten seit Anfang der 90er Jahre deutlich stärker abgenommen als bei der übrigen Bevölkerung in Deutschland. Gleichzeitig sind die Schwankungen aufgrund von Konjunktureinflüssen deutlich ausgeprägter, zeigt die Studie „Jobs for Immigrants – Labour Market Integration in Australia, Denmark, Germany and Sweden“.
„Migranten müssen mit einer deutlich geringeren Beschäftigungsstabilität leben als Menschen ohne Migrationshintergrund“, so Thomas Liebig, Migrationsexperte im OECD-Direktorat für Arbeit- und Sozialpolitik und Mitautor der Studie.
Auch hoch qualifizierte Migranten haben auf dem Arbeitsmarkt schlechtere Chancen. 68 Prozent der zugewanderten Hochschulabsolventen haben Arbeit, gegenüber 84 Prozent der in Deutschland geborenen Akademiker.
Entsprechend liegt die Arbeitslosenquote bei zugewanderten Akademikern fast dreimal so hoch wie bei Akademikern ohne Migrationshintergrund (12,5 Prozent im Vergleich zu 4,4 Prozent – Zahlen von 2003/2004). Innerhalb der OECD ist dieser Unterschied nur in Belgien und Dänemark ähnlich stark ausgeprägt.
Das gleiche Problem gilt auch für in Deutschland geborene Kinder von Migranten. Selbst wenn diese Menschen ihre komplette Ausbildung in Deutschland absolviert haben, sind ihre Beschäftigungschancen geringer als für Personen ohne Migrationshintergrund mit dem gleichen Bildungsniveau.