Auch im nächsten Jahr sollen die Renten nur um 0,5 Prozent steigen. Das haben die Rentenversicherungsträger bekannt gegeben. Weil die Inflationrate darüber liegt, bedeutet das einen realen Einkommensverlust.
Schon in den vergangenen Jahren mussten Rentnerinnen und Rentner Nullrunden hinnehmen. Der Aufschwung gehe an ihnen vorbei, kritisieren Sozialverbände.
Schuld an der Entwertung der Altersruhegelder tragen vor allem die Rentenreformen der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung. Diese bezweckten die Absenkung des Rentenniveaus, um private Altersvorsorge durchzusetzen.
Die Folgen lassen sich einer im Juni veröffentlichten OECD-Studie entnehmen: „So wurde im Zuge der Reformen das künftige Rentenniveau für eine Standarderwerbsbiografie (in Deutschland 45 Beitragsjahre) von 48,7 auf 39,9 Prozent des Bruttoeinkommens gesenkt. Damit hat sich die Bruttoersatzrate der gesetzlichen Rente in Deutschland weiter vom OECD-Durchschnitt entfernt. Im OECD-Mittel würde ein 20-jähriger Durchschnittsverdiener, der heute seine Erwerbsbiografie beginnt, 58,7 Prozent seines Bruttoverdienstes als Rente erhalten.“
Nur mit privater Vorsorge könne ein junger, durchschnittlich verdienender Arbeitnehmer im Alter mit einer Rente rechnen die "knapp unter der Durchschnittsrente in der OECD liegt", stellt die Organisation fest. Für einen Geringverdiener fällt die Rente in Deutschland nur knapp halb so hoch wie im OECD-Durchschnitt aus. Armut im Alter ist damit vorprogrammiert.