Der philippinische Soziologieprofessor Walden Bello widerlegt das im Westen verbreitete Bíld, dass in Schwellenländern wie China und Indien Umweltschutz kein Thema sei. Bello beschreibt, wie wichtig Umweltbewegungen dort sind.
Die Haltung der Entwicklungsländer zur Frage der Umwelt wurde oft mit der bissigen Bemerkungen des früheren malaysischen Premierministers Mohamad Mahathir beschrieben. So werden häufig seine berühmten Sätze auf der Konferenz über Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 in Rio de Janeiro zitiert: „Als die Reichen ihre eigenen Wälder abholzten, ihre Gift speienden Fabriken bauten und die Welt nach billigen Rohstoffen durchkämmten, sagten die Armen nichts. Tatsächlich zahlten sie für die Entwicklung der Reichen. Jetzt fordern die Reichen das Recht, die Entwicklung der armen Länder zu regulieren… Zuerst wurden wir als Kolonien ausgebeutet. Jetzt, als unabhängige Nationen, sollen wir ebenso ausgebeutet werden.« (1)
Im Norden wurde Mahathir so interpretiert, dass er für einen Süden spricht, der um jeden Preis aufholen will und in dem Umweltbewegungen schwach oder nicht vorhanden sind. Heute wird China hingestellt als das prominenteste Beispiel dieser Besessenheit mit schneller Industrialisierung, mit minimaler Rücksicht auf die Umwelt.
Diese Betrachtungsweise des Umgangs des Südens mit der Umwelt ist eine grobe Verzerrung. Tatsächlich sind die Umweltkosten der rapiden Industrialisierung eine Hauptsorge in weiten Teilen der Bevölkerung in den Entwicklungsländern.
In vielen dieser Länder spielte die Umweltbewegung eine gewichtige Rolle. Mehr noch, es gibt gegenwärtig dort eine aktive Diskussion über Alternativen zu dem destabilisierenden Modell des Turbo-Wachstums.
Die Entstehung der Umweltbewegung in den Schwellenländern
Unter den am weitesten fortgeschrittenen Umweltbewegungen sind die in Korea und Taiwan, die ehedem als „Schwellenländer« galten (an der Schwelle zur Industrienation). Dies sollte nicht überraschen, da in diesen beiden Gesellschaften der Prozess der rapiden Industrialisierung von 1965 bis 1990 mit wenigen oder gar keinen Umweltschutz-Bestimmungen stattfand.
In Korea waren der Han Fluss, der durch Seoul fließt, und der Nakdong Fluss, der durch Pusan fließt, durch uneingeschränkte Einleitung von Industrieabwässern so verschmutzt, dass sie nahe daran waren, als biologisch tot eingestuft zu werden. Die Entsorgung von Giftmüll erreichte kritische Ausmaße. Seoul schaffte 1978 die Auszeichnung als Stadt mit dem höchsten Schwefeldioxyd-Gehalt in der Luft, hohe Werte wurden auch in Inchon, Pusan, Ulsan, Anyang und Changweon registriert. (2)
In Taiwan nahm die rasante Industrialisierung ganz besonders höllische Konturen an. Taiwans Formel für ausgeglichenes Wachstum war, Industrie-Ballungen zu verhindern. Man ermutigte die Produzenten, Standorte auf dem Land zu suchen. Das Ergebnis war, dass eine sehr große Zahl der 90.000 Fabriken dieser Insel auf Reisfeldern, an Gewässern und neben Wohngebieten angesiedelt wurden. Mit drei Fabri-ken pro Quadratmeile (ca. 2,56 qkm) erreichte die Dichte an Industriebetrieben auf Taiwan das 75-fache der USA. Eines der Ergebnisse war, dass 20 % des Ackerlandes durch industrielle Abwässer verseucht waren und 30 % des auf der Insel angebauten Reis mit Schwermetallen wie Quecksilber, Arsen und Kadmium kontaminiert waren. (3)
In beiden Gesellschaften zahlten die Bauern, die Arbeiter und die Umwelt den Preis für die rapide Industrialisierung. Nicht überraschend entstanden in beiden Gesellschaften spontan ziemlich militante Umweltbewegungen. Unterschiedliche Klassen der Bevölkerung beteiligten sich. Man erkannte den Zusammenhang zwischen Umwelt und Arbeitsplatz-Sicherheit, Berufskrankheiten und der Krise der Landwirtschaft. Aktives Einmischen wurde das Mittel der Wahl, weil, wie Michael Hsiao aufzeigte:
„Die Menschen erkannten, dass Proteste Wirkung haben können. Die meisten Aktionen, deren Ergebnisse wir kennen, haben ihre Ziele erreicht. Fabriken, welche die Umwelt verschmutzten, wurden entweder gezwungen, unmittelbar die Umweltbedingungen zu verbessern, oder die Opfer zu entschädigen. Manche Fabriken waren sogar gezwungen, zu schließen oder an einen anderen Ort zu verlagern. Einige Aktionen erreichten sogar, dass geplante Industriebauten nicht ausgeführt wurden.« (4)
Die Umweltbewegungen in beiden Gesellschaften waren imstande, die Regierungen zu zwingen, neue strenge Regeln für giftige Substanzen, industriellen Abfall und Luftverschmutzung zu erlassen. Ironischer weise schufen die erfolgreichen Bürgeraktionen ein neues Problem. Die Umwelt verschmutzenden Industrien wanderten von Taiwan und Korea nach China und Südost-Asien ab. Zusammen mit japanischen Firmen gingen koreanische und taiwanesische Unternehmen hauptsächlich aus zwei Gründen nach Südost-Asien und China: billige Arbeitskräfte und lasche Umweltgesetze.
Umweltkämpfe in Südostasien
Anders als in Korea und Taiwan existierten in einigen südost-asiatischen Ländern Umweltbewegungen, die dort schon vor der Periode der rasanten Industrialisierung – Mitte der Achtziger bis zur Mitte der Neunziger Jahre – auftraten. Diese Bewegungen entstanden in den Siebzigern und Achtziger Jahren im Kampf gegen Kernkraftwerke, wie auf den Philippinen; gegen riesige Staudämme zur Stromerzeugung, wie in Thailand, Malaysia und den Philippinen. Das waren sagenhafte Schlachten, wie der Kampf gegen den Damm am Chico River in den nördlichen Philippinen und dem Kampf gegen den Pak Mun Damm im Nordosten von Thailand. Damit wurde die Weltbank gezwungen, ihre geplante Unterstützung für diese gigantischen Wasserkraft-Projekte zurückzunehmen. Wie wir später sehen werden, wurde im Kampf gegen den Narmada Damm in Indien das gleiche Ergebnis erzielt. Im Kampf zur Erhaltung der Umwelt entstand eine neue Front gegen Industrie-Unternehmen ausländischer Firmen, die den strengeren Umweltauflagen in ihrer Heimat zu entkommen suchen.
Vielleicht noch mehr als in Nordost-Asien war die Umweltfrage in Südost-Asien ein Thema, das die Massen bewegte und nicht nur die Mittelklasse. Im Chico Kampf wurde die Opposition von indigenen Volksgruppen gebildet, während es im Kampf gegen den Pak Mun Damm Kleinbauern und Fischer waren.
Das Umweltthema war auch besser integriert in einer weiter reichenden Kritik. Im Falle der Philippinen, zum Beispiel, wurde die Abholzung der Wälder als eine unausweichliche Folge einer exportorientierten Wachstumsstrategie erkannt, welche durch ein Struktur-Anpassungs-Programm der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds erzwungen wurde. Die hohen Auslandsschulden des Landes sollten mit dem Erlös getilgt werden, der mit dem Export der nationalen Hölzer, anderer Naturschätze und mit Industriegütern, erzeugt mit billiger Arbeitskraft, erzielt werden sollte. Aus der Mittelklasse, den Arbeitern, den Armen der Großstädte und den Um-weltschützern entstand unter diesem Zwang eine natürliche Allianz. Zugleich mussten das internationale Kapital, die lokalen Mo-nopolkapitalisten und die Zentralregierung die Rolle einer Achse gegen die Umwelt übernehmen.
Die Umweltbewegungen in Südost-Asien spielten nicht nur eine gewichtige Rolle beim Verhindern von Projekten wie dem Bataan Kernkraftwerk, sondern auch im Verjagen der Diktaturen, die dort in den Siebziger und Achtziger Jahren regierten. Es war in der Tat so, dass die Umweltbewegungen durch die autoritären Regime nicht als „politisch« wahrgenommen wurden. Deshalb wurden Umweltschutz-Organisationen und solche für die öffentliche Gesundheit anfangs nicht entsprechend sanktioniert. Der Kampf für den Umweltschutz wurde zu einem Thema, in dessen Umfeld sich Bewegungen gegen die Diktatur organisieren und neue Leute erreichen konnten. Die Zerstörung der Umwelt wurde ein anschauliches Beispiel für die Verantwortungslosigkeit eines Regimes. In Indonesien, zum Beispiel, ging die Umweltorganisation WALHI so weit, ein Gerichtsverfahren gegen sechs Regierungsinstitutionen, einschließlich des Ministers für Umwelt und Bevölkerung, wegen Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt anzustrengen. (5) Als die Diktaturen endlich bemerkten, was geschah, war es oft schon zu spät: Umweltschutz und Antifaschismus nährten einander.
Gegenwärtig ist die Umweltbewegung in der ganzen Region im Abnehmen, aber das Bewusstsein über Bedrohungen der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit ist weit verbreitet und kann eine neue Runde von Aktivitäten einläuten, wenn die richtigen Umstände zusammenkommen.
Umweltproteste in China
Die Umweltbewegung in China zeigt vielfach die gleiche Dynamik, wie sie in den Schwellenländern und in Südost-Asien zu beobachten ist.
Die Umweltkrise in China ist sehr ernst. Zum Beispiel fällt der Grundwasserpegel der nordchinesischen Ebene um 1,5 Meter (5 Fuß) jährlich. Diese Region erzeugt 40 Prozent von Chinas Getreide. Wie Umweltschützer Dale Wen anmerkt, „Man kann sich nur den Kopf darüber zerbrechen, wie China ernährt werden soll, wenn dieser unterirdische Wasservorrat erschöpft ist.« (6) Wasserverschmutzung und Wasserknappheit, Bodenverschmutzung, Bodenerosion und Wüstenbildung; globale Erwärmung und die kommende Energiekrise – dies alles sind Nebenprodukte der Turbo-Industrialisierung Chinas und des massiven Anstiegs des Verbrauches.
Die größten Gefahren für die Umwelt Chinas werden durch lokale Unternehmen und durch kolossale Regierungsprojekte wie den Drei-Schluchten-Damm verursacht, aber der Beitrag ausländischer Investoren ist nicht unbedeutend. Unter Ausnutzung der sehr laschen Durchsetzung von Umweltgesetzen in China, haben viele westliche internationale Unternehmen ihre schmutzigsten Fabriken in dieses Land verlagert und damit viele Umweltprobleme verstärkt oder gar erst hervorgerufen. Wen stellt fest, dass die Deltas des Pearl-Flusses und des Jangtse-Flusses, die beiden Wirtschaftszonen, wo die meisten internationalen Unternehmen angesiedelt sind, am schlimmsten durch Schwermetalle und nicht abbaubare organische Substanzen verschmutzt sind. (7)
Der Treibhauseffekt ist keine ferne Drohung. Die erste umfassende Studie zu den Auswirkungen des Treibhauseffekts auf den Anstieg des Meeresspiegels von Gordon McGranahan, Deborah Balk und Bridget Anderson weist China als das Land in Asien aus, das am stärksten bedroht ist durch den Anstieg des Meeresspiegels von bis zu 10 Metern über die nächsten 100 Jahre. (8) 144 Millionen der chinesischen Bevölkerung leben in den tief liegenden Küstenregionen und ihre Zahl wird wegen der exportorientierten Industrialisierung und der Errichtung von Sonder-Wirtschafts-Zonen in genau diesen Regionen wahrscheinlich noch ansteigen,. „Aus einer Umweltperspektive,« warnt die Studie, „gibt es einen doppelten Nachteil bei exzessiver (und potentiell rascher) Entwicklung der Küstenregion. Erstens: Die unkontrollierte Entwicklung dieser Region wird höchstwahrscheinlich empfindliche und wichtige Ökosysteme und andere Naturschätze schädigen. Zweitens: Die Besiedlung der Küsten nahen Region, besonders im Tiefland, wird die Bewohner wahrscheinlich Gefahren vom Meer her aussetzen, wie der Anstieg des Meeresspiegels und tropische Stürme. Beides wird vermutlich durch den Klimawandel noch ernster.« (9) Die jüngste Serie von Super-Taifunen, die vom Westpazifik her den asiatischen Kontinent erreichten, unterstreicht die Bedeutung dieser Beobachtungen.
Was die öffentliche Gesundheitsversorgung betrifft ist, laut Dale Wen, die ländliche Gesundheitsinfrastruktur praktisch zusammengebrochen. Das System wurde mit der Einführung einer „Dienstleistungsgebühr« privatisiert, das war ein Teil des neo-liberalen Reformprogramms. Eine Folge ist das Wiederauftreten von Krankheiten, die schon unter Kontrolle gebracht worden waren, wie Tuberkulose und Schistosomiasis (Bilharziose). Kuba, als Gegenbeispiel, hat Anerkennung für sein ländliches Gesundheitssystem gefunden, was ironisch ist, sagt Wen, wenn man bedenkt, dass das kubanische System auf dem System der „barfüßigen Ärzte« aus der Mao-Ära beruht. (10)
Ein anderes großes Thema der öffentlichen Gesundheit ist die Ernährungssicherheit. Die Kombination von Industrialisierung der Nahrungsmittel-Produktion und der Verlängerung der Nahrungskette von der Produktion bis zum Konsum steht unter dem massiven Verdacht, die Ursache für die Vogelgrippe zu sein, die von China in andere Länder übertragen wurde. Die Regierung wurde zu einem nicht vertrauenswürdigen Partner im Umgang mit neuen Krankheiten wie Vogelgrippe und SARS (Deutsch: Schweres Akutes Atemwegssyndrom). Sie neigt zum Verharmlosen der Bedrohung oder gar Vertuschen, wie im Fall von SARS.
Wie in Taiwan und Korea 15 Jahre früher, sehen wir eine ungehemmte exportorientierte Industrialisierung. Das führt Arbeitsmigranten, die zu niedrigst-Löhnen arbeiten müssen, ländliche Gemeinden, deren Land enteignet oder verunreinigt wurde, Umweltschützer und jene, die eine grundsätzlichen Änderung der politischen Wirtschaft fordern, genannt die neue »Linke«, zusammen. In China haben im Jahre 2005 Aufruhr, Proteste und Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit Umweltproblemen um 30 Prozent auf mehr als 50,000 zugenommen. Unruhen im Zusammenhang mit Umweltproblemen seien eine „ansteckende Quelle der Instabilität im Lande« geworden, wie es in einem Bericht heißt. In der Tat, viele der Proteste, von denen berichtet wurde, betrafen Umwelt, Landrechte, Einkommen und politische Themen zugleich. 1995 gab es noch 8.700 „Vorfälle mit Menschenmassen« wie sie vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit genannt werden, 2005 schon 87.000, die meisten davon auf dem Land. Mehr noch, Mitte der 1990er beteiligten sich an Protesten im Durchschnitt 10 oder weniger Personen 2004 52 Personen per Vorfall. (11) Bemerkenswert waren die Unruhen in Huashui im April 2005, wo schätzungsweise 10.000 Polizisten mit verzweifelten Leuten aus kleinen Dörfern zusammen stießen, die es schafften, mächtige Interes-senten abzuwehren, die ihr Land verschmutzen wollten.
Wie in Taiwan, haben die Menschen im ländlichen China die Wirksamkeit aktiver Proteste entdeckt. „Ohne die Unruhen, hätte sich nichts geändert«, sagte Wang Xiaofang, ein 43-jähriger Bauer. „Schließlich haben die Leute einen Wendepunkt erreicht.« (12) Wie in Südost-Asien können die Kämpfe um die Umwelt und die öffentliche Gesundheit ein umfassenderes öffentliches Bewusstsein bewirken.
Die Stärke der Umweltbewegung in China darf nicht überschätzt werden. Tatsächlich gibt er mehr Fehlschläge als Erfolge. Allianzen sind oft spontan und erreichen nur lokale Bedeutung. Was Dale Wen eine nationale „rot-grüne« Koalition für den Wechsel nennt, bleibt eine Kraft mit Potential. Aber sie muss erst aufgebaut werden. Dennoch spielt die Umweltbewegung nicht länger eine marginale Rolle und sie ist definitiv etwas, womit die Regierung und das Großkapital umgehen müssen.
Die Umweltbewegung in Indien
Wie in China waren in Indien die Umwelt und die öffentliche Gesundheit Themen von Auseinandersetzungen. Während der vergangenen 25 Jahre ist die Bewegung für Umwelt und öffentliche Gesundheit im Land explosionsartig gewachsen. Man kann tatsächlich sagen, dass diese Bewegung eine der Kräfte geworden ist, die die Demokratie in Indien vertiefen helfen.
Auseinandersetzungen über die Umwelt und die öffentlichen Gesundheit gehen weit zurück. Das vielleicht herausragendste Ereignis aber, das die Bewegung auf eine kritische Masse anwachsen ließ, war der Gas-Austritt in Bhopal am 3. Dezember 1984. Es traten 40 Tonnen Methyl-Iso-Zyanat aus. 3.300 Menschen waren sofort tot und insgesamt starben zwischen 15.000 und 20.000 Menschen an den Folgen. (13) Die Auseinandersetzung um eine gerechte Entschädigung für die Opfer von Bhopal dauert bis heute an.
Die Auseinandersetzungen in diesem riesigen Land werden immer häufiger.
Es gibt eine landesweite Kampagne gegen Fabriken von Coca-Cola und Pepsi Cola wegen des Auspumpens von Grundwasser und der Kontamination von Feldern mit Abwässern. Da sind die lokalen Kämpfe gegen die Intensiv-Kulturen von Fischfarmen in Tamil Nadu, Orissa und andere Küstenprovinzen. Es gibt eine gewaltfreie, aber entschlossene Kampagne von Bauern gegen GMOs (genetisch manipulierte Organismen). Das führte dazu, dass die Bauern genetisch verändertem Reis aus rissen oder die Felder abbrannten. Natürlich gibt es auch Bewegungen gegen große Staudämme, wie die Narmada Bachao Andolan Bewegung. Diese Auseinandersetzungen brachten hervorragende Anführer hervor, manche wurden sogar zu Schlüsselfiguren in der internationalen Umweltbewegung.
Das Schlüsselthema im öffentlichen Gesundheitswesen war der enorme Druck von ausländischen Pharma-Konzernen um Indien dazu zu bringen, Patentgesetze zu erlassen, in Übereinstimmung mit dem „Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte am geistigen Eigentum« (TRIPS) der Welthandelsorganisation. Die Hauptbefürchtung ist, dass damit die Fähigkeit der pharmazeutischen Industrie des Landes beeinträchtigt würde, billige Generika sowohl für den einheimischen Markt als auch für den Export zu erzeugen. In Indien leben zwischen 2 und 3,6 Millionen Menschen mit HIV – Indien nimmt nach Südafrika und Nigeria den dritten Platz in der Liste der mit HIV-Betroffenen ein. Viele afrikanische Länder mit großen HIV-infizierten Bevölkerungsgruppen sind abhängig von billigen indischen Medikamentenimporten. Die Einhaltung oder Nicht-Einhaltung des TRIPS Abkommens wird zu einer Frage von Leben oder Tod.
Vor zwei Jahren wurden von fortschrittlichen Kräften gewichtige Anpassungen im indischen Patentrecht durchgesetzt. Das bedeutete„ein relativ lockeres Patentrecht für jetzt« wie eine einflussreiche Zeitung schrieb. (14) Eine wichtige Anpassung war, dass indische Firmen weiterhin Medikamente produzieren und vermarkten dürfen, die vor dem 1. Januar 2005 von ihnen produziert wurden, nachdem sie eine „angemessene Abgabe« an den Patentinhaber gezahlt hätten. Das vorherige Patentrecht verbot ein solches Vorgehen. Eine andere wichtige Anpassung machte den Medikamentenexport in ein anderes Land weniger aufwändig, indem es die Notwendigkeit einer Lizenzverpflichtung durch dieses Land aufhob. (15) Es gab einige Stimmen, die sagten, dass diese Anpassungen nicht weit genug gingen, um die Offensive der Transnationalen Gesellschaften abzuwehren, die Wissen zum Nachteil der öffentlichen Gesundheit privatisieren wollten. Andere stellen fest, dass die Anpassungen scheinbar geringfügig seien, in der byzantinischen Welt des TRIPS allerdings der Teufel im Detail stecke.
An dieser Stelle lohnt es sich, sich die einflussreichste indische Umwelt-Massenbewegung genauer anzusehen: die Anti-Staudamm-Bewegung.
Staudämme repräsentieren oft die Modernisierungsvision vieler Regierungen der Dritten Welt in ihrem dem Bemühen in, zum Westen aufzuschließen. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bestand die technologische Bauanleitung zur Energiegewinnung in der Errichtung einiger weniger Kraftwerke, – gigantische Dämme, Kohle- , Öl- oder Atomhraftwerke. An strategischen Punkten sollte Elektrizität erzeugt werden, die von dort auch in die entlegendsten Winkel des Landes verteilt werden sollte. Traditionelle oder lokale Energiequellen, die einen gewissen Grad an Selbstversorgung gestattet hätten, wurden als rückständig betrachtet. Wenn man nicht an das zentrale Stromnetz angeschlossen war, dann galt man als rückständig.
Zentralisierte Stromversorgung mit großen Staudämmen, großen Kohlekraftwerken und Atomreaktoren kamen in Mode. Es gab tatsächlich unter Politikern und Technokraten einen fast religiösen Eifer für eine Vision, als ihr Lebenswerk die „missionarische Elektrifizierung« zu definieren: Auch das letzte Dorf sollte mit dem zentralen Stromnetz verbunden werden.
Jawarharlal Nehru, die dominante Gestalt im Indien der Nachkriegszeit, nannte Dämme die „Tempel des modernen Indien«, eine Behauptung, die, wie die indische Schriftstellerin Arundhati Roy aufzeigt, jeder indischen Sprache ihren Weg in die Lehrbücher der Grundschulen fand. Große Dämme wurden zum Bestandteil des Glaubens, untrennbar verbunden mit dem Nationalismus. „Ihren Nutzen in Frage zu stellen kam Verrat sehr nahe.« (16)
Wie Roy in ihrem brillanten Essay „Politik und Macht« (Im Original: „The Cost of Living«) beschreibt, bauten Indiens Technokraten im Namen der missionarischen Stromversorgung, nicht nur „neue Dämme und Bewässerungssysteme, sie erlangten [auch] die Kontrolle über kleine, traditionelle Bewässerungssysteme, die seit Tausenden von Jahren betrieben worden waren und gaben sie dem Verfall preis.« (17) Hier drückt Frau Roy eine wesentliche Wahrheit aus: eine zentralisierte Stromversorgung verhindert von vornherein, dass alternative Energiesysteme entwickelt werden, die dezentralisierter hätten sein können, stärker durch die Menschen kontrolliert, umwelt-verträglicher und weniger kapitalintensiv.
Die treibenden Kräfte hinter der zentralen Stromversorgung waren mächtige lokale Koalitionen von Energietechnokraten, Großunternehmern und die urbanen industriellen Eliten. Trotz der Rhetorik über „Elektrizität für die ländlichen Regionen« war die zentrale Stromversorgung grundsätzlich auf die Städte und die Industrie ausgerichtet. Besonders im Fall der Staudämme wurde das natürliche Kapital des ländlichen Raumes und der Wälder verbraucht, um das Wachstum der Industrie in den großen Städten zu subventionieren. Die Industrie war die Zukunft. Die Industrie brachte echten Mehrwert. Die Industrie war gleichbedeutend mit der Macht der Nation. Die Landwirtschaft war Vergangenheit.
Während diese Interessen dominierten, mussten andere die Kosten tragen.. Es waren insbesondere die ländlichen Regionen und die Umwelt, die die Kosten für die zentrale Stromversorgung zu tragen hatten. Ungeheure Verbrechen wurden im Namen der Energiegewinnung und der Bewässerung begangen, sagt Roy, aber diese blieben verborgen, weil die Regierungen diese Kosten niemals verbuchten. In Indien, berechnete Roy, haben die großen Staudämme in den vergangenen 50 Jahren 33 Millionen Menschen vertrieben, rund 60 Prozent von ihnen waren Unberührbare (Dalits) oder indigene Völker.
Tatsächlich gibt es in Indien keine nationale Umsiedlungs-Politik für jene, die durch einen Staudamm vertrieben wurden. Die Kosten für die Umwelt waren enorm. Frau Roy weist darauf hin, dass „die Beweise für die Folgen des Baus großer Staudämme alarmierend sind – katastrophale Ausfälle von Bewässerungsanlagen, Überschwemmungen die durch Dämme ausgelöst wurden, die Tatsache, dass es heute mehr Gebiete gibt, die von Dürren und Überschwemmungen bedroht sind, als 1947. Die Tatsache, dass kein einziger Fluss in den Ebenen trinkbares Wasser führt.« (18)
Die Dinge änderten sich, als die Regierung in den späten Siebzigern Pläne ankündigte, den mächtigen Narmada Fluss aufzustauen. Statt das durch die Weltbank unterstützte Unterfangen stillschweigend zu akzeptieren, begannen die betroffenen Menschen einen bis heute anhaltenden Widerstand. Die Narmada Bachao Andolan Bewegung, geführt von Medha Patkar beim Sardar Sarovar Damm und von Alok Aggarwal und Silvi am Maheshwar Damm erhielt Unterstützung aus ganz Indien und weltweit. Der Widerstand der Menschen, die meisten von ihnen Adivasis oder indigene Völker, erreichte, dass die Weltbank die Unterstützung für das Projekt zurückzog. Sie bewirkten Verzögerungen, die die Fertigstellung des Dammes ungewiss machen. Zum Beispiel ordnete der Oberste Gerichtshof an, dass alle vom Bau des Sardar Sarovar Damms Betroffenen entschädigt werden und im März 2005 urteilte der Gerichtshof, dass der Bau des Staudammes so lange eingestellt bleibt, bis das geschehen ist.
Der Bau des Staudammes ist jetzt bei einer Höhe von 110,6 Metern gestoppt worden. Das ist schon weitaus höher als die 88 Meter, die von den Aktivisten als Maximalhöhe gefordert wurden, allerdings noch niedriger als die geplante Höhe von 130 Metern.
Derzeit ist nicht klar, wie das Projekt am Ende aussehen wird und wann es fertig gestellt sein wird, obwohl das Gesamtprojekt 2025 beendet sein soll. (19) Das Schicksal des Maheshwar Dammes ist gleichermaßen nicht klar.
Bedeutend sind auch die breiteren politischen Auswirkungen der Auseinandersetzungen um den Narmada Staudamm. Sie bedeutenden eine entscheidenden Wende für die gesellschaftlichen Bewegungen. Sie vertieften die indische Demokratie und verwandelten die politische Szene. Die staatliche Bürokratie und die politischen Parteien müssen jetzt auf diese Bewegungen hören oder sie riskieren Widerstand. Die politischen Parteien riskieren, dass sie von der Macht verdrängt werden.
Die gesellschaftlichen Bewegungen im ländlichen Raum trugen wesentlich dazu bei, das Bewusstsein der Massen zu erwecken, das 2004 zur Niederlage der neo-liberalen Koalition unter der Leitung der hindu-chauvinistischen BJP (Bharatiya Janata Party) führte. Sie hatte mit dem pro Globalisierungsslogan „India Shining« geworben. Ihre Nachfolger, die von der Kongresspartei geführte Koalition, wendet nun dem ländlichen Protest, der ihr zum Wahlerfolg verholfen hatte, den Rücken zu und verfolgt den gleichen Kurs gegen den ländlichen Raum und eine pro Globalisierungspolitik wie früher die BJP. Damit riskiert sie einen noch größeren Rückschlag in der nahen Zukunft.
Die Umweltbewegung ist gegenwärtig mit ihrer größten Herausforderung konfrontiert: der Erderwärmung.
Wie in China ist die Bedrohung nahe, sowohl räumlich als auch zeitlich.
Das Hochwasser in Mumbai von 2005 wurde von Regenfällen verursacht, wie sie normalerweise nur einmal in hundert Jahren auftreten. (20)
Die Gletscher des Himalaja ziehen sich zurück. Der Größte von ihnen, Gangotri, ist in „einem alarmierenden Ausmaß, und verändert damit den Abfluss des Schmelzwassers in den Flüssen aus dem Himalaja«, berichtet eine Fachzeitschrift (21).
Sechs Prozent oder 63,2 Millionen der Bevölkerung Indiens leben in den tief liegenden Küstenregionen, die durch einen Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind. (22) Der Anstieg des Meeresspiegels wird nicht nur an der Küste von Gujarat Dörfer überfluten, sondern auch in vielen anderen Gebieten an Indiens 7.500 km langer Küstenlinie. Ein Bericht behauptet, dass in den „Sunderbans bereits 7.000 Menschen vertrieben wurden, weil zwei Inseln von der Landkarte verschwunden sind. Weitere zwölf Inseln werden wahrscheinlich untergehen, wenn der Meeresspiegel jährlich um 3,14 ansteigt und damit 70.000 Menschen zu Flüchtlingen machen wird. Fünf Dörfer im Bhitarkanika Nationalpark von Orissa, berühmt für das massenhafte Nisten von Olive Ridley Schildkröten, wurden überflutet und 18 weitere werden wahrscheinlich untergehen.« (23)
Wie in China besteht die Herausforderung im Aufbau einer Massenbewegung, die nicht nur bei der Elite unpopulär sein mag, sondern auch bei Teilen der städtischen Mittelklasse, welche die Hauptnutznießer der seit den frühen 1990er Jahren verfolgten Wirtschaftsstrategie der extrem hohen Wachstumsraten waren.
Die nationalen Eliten und die Dritte Welt
Die Entwicklung der breiten Umweltbewegung in Ostasiens und in Indien widerlegen den Eindruck, dass die asiatischen Massen starr und unkritisch die umweltschädigenden exportorientierten Industrialisierungsmodelle der regierenden Eliten akzeptieren. Es wird den einfachen Leuten überall in Asien immer deutlicher, dass dieses Modell die Landwirtschaft zerstörte, die Einkommensunterschiede vergrößerte, nach den asiatischen Finanzkrisen für zunehmende Armut sorgte und überall die Zerstörung der Umwelt verursachte.
Es sind die nationalen Eliten, die der Ultra-Dritte-Welt Linie folgen, nach der der Süden immer noch nicht seinen Anteil an der Verschmutzung der Welt verursacht habe, während der Norden seinen Anteil bereits überschritten hätte. Sie sind es, die für die großen, sich rasch industrialisierenden Länder Ausnahmen verlangen von den verpflichtenden Begrenzungen beim Ausstoß von Treibhausgasen unter dem neuen Kyoto-Protokoll. Wenn die Bush-Regierung sagt, dass sie das Kyoto-Protokoll nicht akzeptiert, weil es China und Indien nicht bindet und die chinesischen und indischen Regierungen sagen, dass sie keine Begrenzungen bei ihrem Ausstoß von Treibhausgasen akzeptieren wollen, weil die USA Kyoto nicht ratifiziert haben, dann schmieden sie tatsächlich eine unheilige Allianz, die es ihren Wirtschaftseliten gestattet, sich auch weiterhin ihrer Verantwortung für die Umwelt zu entziehen und auf Kosten der restlichen Welt weiterhin schwarz zu fahren.
Diese Allianz wurde jetzt in der so genannten „Asiatisch-Pazifischen Partnerschaft« formalisiert, die im vergangenen Jahr durch die USA, China, Indien, Japan, und Korea geschaffen wurde in Konkurrenz zum Kyoto-Protokoll, das von den Vereinten Nationen ausgehandelt wurde. Nachdem unlängst Kanada, das jetzt durch den Bush-Klon Stephen Harper regiert wird, in diese „Partnerschaft« aufgenommen wurde, strebt diese Gruppe freiwillige statt verpflichtende Beschränkungen beim Ausstoß von Treibhausgasen an. Diese Gruppe von Ländern ist eine gefährliche Vereinigung. Sie hat keinen anderen Plan als soviel Kohlendioxyd auszublasen, wie es ihr gefällt. Das ist es, was von freiwilligen Beschränkungen zu erwarten ist.
Die Notwendigkeit einer globalen Anpassung
Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Last der Anpassung an der Erderwärmung zum größten Teil auf den Norden fallen wird und dass diese Anpassung innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre zu erfolgen hat. Ebenso wird die Anpassung weit mehr bewirken müssen, als eine Reduktion um 50 Prozent vom Niveau der 90er Jahre bis zum Jahre 2050, wie die G8 vorgeschlagen haben. In den Augen mancher Experten, wird die nötige Reduktion in der Größenordnung von bis zu 90 oder 100 Prozent vom gegenwärtigen Niveau sein – das bedeutet Null-Ausstoß. (24) Was auch immer die wirkliche Zahl sein wird, es ist unausweichlich, dass auch der Süden seinen Anteil am Ausgleich wird beitragen müssen: im Verhältnis zum Norden weniger, aber dafür strikter.
Die Anpassung im Süden wird nicht stattfinden ohne die Führerschaft des Nordens. Aber er wird auch nicht stattfinden, wenn die Verantwortlichen im Süden ihre exportorientierten Vorgaben für ein Turbo-Wachstum nicht auf den Müll werfen. Es ist nötig, dass die Eliten und die Mittelklasse ihre Faszination für jene Modelle überwinden, wie sie von der Weltbank und den meisten Ökonomen entwickelt wurden.
Die Menschen im Süden sind offen für eine Alternative zu einem Wachstumsmodell, das sowohl der Umwelt als auch der Gesellschaft schadete.
In Thailand zum Beispiel, in einem Land, das durch die asiatische Finanzkrise verwüstet wurde und durch Umweltprobleme zerrüttet ist, sind Globalisierung und exportorientiertes Wachstum heute Schimpfworte. Zum Erstaunen des „Economist« (britisches Wochenblatt) sind die Thais mehr und mehr offen für die Idee einer „Bedarfs-orientierten Wirtschaft«, unterstützt vom populären König Bhumiphol. Diese nach innen gerichtete Strategie betont die Eigenverantwortung an der Basis und die engere Vernetzung der heimischen Wirtschaft zugleich mit einem „sorgsamen Umgang mit der Natur«. (25)
Thailand mag eine Ausnahme sein, wenn dort die Elite eine Führungsrolle zu einem nachhaltigeren Weg ausübt. Aber selbst dort ist die Zustimmung dieser Elite zu diesem alternativen Weg nicht einhellig. Es ist klar, dass man sich in den meisten anderen Ländern des Südens für einen entscheidenden Kurswechsel nicht auf die Eliten und Teile der Mittelschicht verlassen kann. Im günstigsten Fall werden sie mit kleinlichen Einwänden kommen. Der Kampf gegen die Erderwärmung muss notwendigerweise hauptsächlich von einer Allianz aus der fortschrittlichen Zivilgesellschaft im Norden und den Massenbewegungen der Bürger des Südens vorangetrieben werden.
Wie im Norden, haben die Umweltbewegungen im Süden ihre Höhen und Tiefen erlebt. Es scheint, dass es – wie bei allen sozialen Bewegungen – einer besonderen Konstellation von Umständen bedarf, damit eine Umweltbewegung zum Leben kommt, nachdem sie einige Zeit ruhte. Ähnliche Voraussetzungen sind nötig, damit verschiedene lokale Kämpfe zu einer landesweiten Bewegung werden. Im Falle der Erderwärmung ist die Herausforderung für die Aktivisten im Norden und Süden sogar noch größer: es geht darum, jene Umstände herbeizuführen, welche die Bildung einer weltweiten Massenbewegung auslösen, die sich entschieden der größten Herausforde-rung unserer Zeit stellt.
Zum Autor:
Walden Bello ist Professor für Soziologie an der Universität der Philippinen und ein bekannter Globalisierungskritiker.
Quellen:
Dieser Text ist zuerst auf deutsch erschienen in: Sand im Getriebe (SiG) Nr. 63 vom 12.12.2007, Internationaler deutschsprachiger Rundbrief der ATTAC-Bewegung, Übersetzung des Originaltextes: Paul Woods, Herbert Kaser (SiG-Redaktion). Veröffentlichung auf marx21.de mit freundlicher Genehmigung des Autors und der SiG-Redaktion.
(2) Die Umweltkrise von Korea wird ausführlich behandelt in Walden Bello und Stephanie Rosenfeld, Dragons in Distress: Asia’s Miracle Economies in Crisis (San Francisco: Food First, 1990), pp. 95-118.
(3) Siehe ibid., p. 195-214
(4) Ibid, p. 213
(5) Frieda Sinanu, »Coming of Age: Indonesia’s Environmental Network Faces Dilemmas as it Turns 25,« Inside Indonesia, 2007; insideindonesia.org/content/view/72/29/
(6) Interview with Dale Wen, Focus on the Global South website, www.focusweb.org/interview-with-dale-wen
(7) Ibid.
(8) zitiert in R. Ramachandran, »Coming Storms,« Frontline, Vol. 24, No. 7 (April 7-20, 2007); www.frontlineonnet.com/fl2407/stories/2007042001609000.htm
(9) Quoted in ibid.
(11) Fred Bergsten et al., China: What the World Needs to Know now about the Emerging Superpower (Washington: Center for Strategic and International Studies and Institute for International Economics, 2006), pp. 40-41.
(12) »Increase in Environmental Unrest Causes Instability in China,« Green Clippings, www.greenclippings.co.za/gc_main/article.php?story=20060906170952367
(13) »Bhopalunglück,« Wikipedia; de.wikipedia.org/wiki/Bhopalungl%C3%BCck
(14) V. Sridhar Siddharth Narrain, »A Tempered Patents Regime,« Frontline, Vol. 22, No. 8 (2005); www.flonnet.com/fl2208/stories/20050422004602800.htm
(15) Ibid.
(16) Arundhati Roy, Die Politik der Macht. Goldmann, 2002, ISBN 3-442-72987-4 (Originaltitel: The Cost of Living)
(17) Ibid.
(18) Ibid
(19) »Narmada River,«Wikipedia; en.wikipedia.org/wiki/Narmada_River
(20) R. Ramachandran, »Himalayan Concerns,« Frontline, Vol. 24, No. 4 (2007); www.flonnet.com/fl2404/stories/20070309006201000.htm
(21) Ibid.
(22) R. Ramachandran, »Coming Storms…«
(23) Dionne Busha, »Gone with the Waves,« Frontline, Vol. 24, No. 14 (2007); www.fllonnet.com/fl2414/stories/20070727000206600.htm
(24) Catherine Brahic, »Zero Emissions Needed to Avert ‘Dangerous‘ Warming,« New Scientist, »http://environment.newscientist.com/article.ns?id=dn12775&print=true
(25) Thailand Human Development Report 2007: Sufficiency Economy and Human Development (Bangkok: United Nations Development Program, 2007), pp. 48-49