Christoph Nitz im Gespräch mit marx21 über die 7. Linke Medienakademie, die im März in Berlin stattfindet.
marx21: Du gehörst zu den Organisatoren der Medienakademie (LiMA). Warum findet die Akademie statt?
Christoph Nitz: Die Linke Medienakademie wird seit 2002 durchgeführt und bislang kamen in jedem Jahr begeisterte Besucher der vorangegangenen Akademien sowie neue Interessierte. Wir erweitern das Programm stetig im Dialog mit den Teilnehmern, so bleibt die LiMA am „Puls der Zeit«. In diesem Jahr haben wir sehr viele Vorträge, Workshops und Ausstellungen, die von Teilnehmern selbst organisiert werden. Doch zu den Gründen, warum es die LiMA gibt. Es gibt einen Qualifizierungsbedarf in der linken und alternativen Szene, was den Umgang mit Medien sowie die eigene Gestaltung von Print- und Online-Angeboten angeht. In einer von neoliberalen Großkonzernen dominierten Republik gilt es das Potenzial von Gegenöffentlichkeit zu stärken. Wichtig ist es den Teilnehmern, dass sie unter Gleichgesinnten lernen und Erfahrungen austauschen können. Linke Medienarbeit kann nicht einfach mit einem Kurs an der nahegelegenen Volkshochschule erlernt werden. Mit Debatte, Networkung und Weiterbildung bieten wir einen Dreiklang für die viertägigen Akademien, der in dieser Form nirgendwo anders offeriert wird.
Was erwartet die Besucher der LiMA?
Am Donnerstag, 11. März können die Besucher sich zwischen drei Konferenzen entscheiden. LiMAcampus ist ein Angebot an alle Medienmacher unter 35 Jahren. Einen Tag lang gibt es Workshops, Diskussionen und Exkursionen – zugeschnitten für Aktive an Schulen und Hochschulen. Abends kann dann mit Party & Activism angetanzt werden. LiMAunion camp richtet sich an Menschen aus Gewerkschaften und Macher von Betriebszeitungen. Im Zeitalter des globalen Wettbewerbs ist es extrem wichtig, auf die Interessen der Arbeitnehmer einzugehen und diese nach innen und außen zu vertreten. Nicht nur der kürzlich erfolgreich durchgeführte Streik der Gebäudereiniger zeigt, dass es auch hier immer stärker auf die Öffentlichkeitsarbeit ankommt.
Die Reihe LiMAdigital bietet Themen rund um Journalismus 2.0. Die Nutzerzahlen sozialer Netzwerke sind in den letzten Jahren rasant gestiegen. Wer kennt sie nicht: Facebook, StudiVZ, etc… . Auch linke und alternative Medienmacher sollten diese neuen Kanäle nutzen. LiMAdigital wird in Zusammenarbeit mit freitag.de und bewegung.taz.de durchgeführt. Wir haben das Format Barcamp genannt, weil alle Teilnehmer Themen vorschlagen können und am 11. März dann vor Ort jeder entscheiden kann, welche Angebote er wahrnehmen möchte. Zu diesen thematischen Konferenzen gibt es sehr günstige Tickets mit der Möglichkeit, an der folgenden LiMA-Akademie teilzunehmen – ebenfalls zu einem Vorzugspreis. Am folgenden Freitag, 12. März startet dann der große Kongress – die LiMA 7. Akademie für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit & Medienkompetenz, als Plattform für ehrenamtliche und hauptberufliche Akteure. Die Teilnehmer erwartet ein bunter Mix aus Diskussionen, Lesungen, Fachvorträgen und Workshops. Vom Onlinejournalismus über Schreibwerkstätten bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit bieten die über 100 DozentInnen und ReferentInnen Veranstaltungen für alle Mediengattungen und individuellen Vorkenntnisse der Teilnehmer an. Ob Starter, Fortgeschrittener oder Experte – jeder kann sich einbringen und die Inhalte aktiv mitgestalten.
Welche Referentinnen und Referenten werden kommen?
Neben dem Schirmherrn Dr. Gregor Gysi haben weiterhin folgende Referenten zugesagt: Gerhard Seyfried & Ziska, Prof. Dr. Thomas Leif (SWR, Vorsitzender Netzwerk Recherche), Prof. Dr. Wolfgang Wippermann, Ulrich Stoll (ZDF), Harald Schumann (Tagesspiegel), Jakob Augstein (Freitag), Ines Pohl (taz), Tina Groll (ZEIT online), Dr. Gabriele Hooffacker (Journalistenakademie München), Peter Linden, Norbert Küpper (European Newspaper Award), Juri Hälker (Uni Duisburg), Dr. Michael Meissner (FU Berlin), Sahra Wagenknecht, Dr. Diether Dehm und viele andere.
Was kann man tun, um die Akademie zu unterstützen?
Man kann für die LiMA werben, indem man auf unsere Seite www.linke-medienakademie.de verlinkt. Man kann bis 17. Januar noch konkrete Ideen für das Programm einbringen und man kann zum günstigen Frühbucherpreis sich ein Ticket sichern.
(Das Gespräch führte Yaak Pabst)
Zur Person:
Christoph Nitz ist Kommunikationswissenschaftler und arbeitet seit 1998 als Redakteur bei der Tageszeitung Neues Deutschland. Seit 2006 gehört er dem Betriebsrat an. Er ist Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Rote Reporter/innen sowie Mitinitiator der LiMA.
Mehr im Internet:
- 12.-14. März in Berlin: 7. Akademie für linke Medienmacher/innen