Für den 6. Februar haben Studierende, Friedensaktive und Globalisierungskritiker an der Humboldt-Universität in Berlin eine Afganistan-Konferenz organisiert, um über die Lage im Land, die Konsequenzen des Krieges – auch in Deutschland – und über die Pläne der westlichen Mächte zu diskutieren. Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler, Studierende und alle Friedensaktivisten.
Einladungstext der Konferenz:
Am 28.1.10 treffen sich die Vertreter der Staaten, die in Afghanistan seit acht Jahren eine Politik der militärischen Eskalation durchführen, in London. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die militärischen Interventionen ausgeweitet und noch mehr Besatzungstruppen ins Land geschickt. Wie das Massaker von Kundus beweist, scheut die deutsche Außenpolitik vor der Tötung politischer Gegner und Teilen der Bevölkerung nicht zurück. Der Angriff auf Afghanistan hat das Land weiter destabilisiert, tausende Tote und Verletzte sowie steigende Armut zeugen von noch mehr Unsicherheit und jeder Krieg ist selbst der brutalste Angriff auf die Menschenrechte.
Wir, Studierende der Berliner Hochschulen und Antikriegsaktivist_innen, möchten eine Diskussion an der Basis der Gesellschaft über die aktuellen Verhältnisse in Afghanistan, die geostrategischen und ökonomischen Pläne der westlichen Mächte erreichen sowie Fragen zum Völkerrecht und zu den Konsequenzen des Krieges für die inneren Zustände in Deutschland beantworten.
Die Initiator_innen greifen hiermit auch eine Forderung des Bildungsstreiks auf: keine Forschung für Kriegsund Rüstungszwecke. Wir laden alle interessierten Schüler_innen, Studierenden und Kriegsgegner_innen zu unserer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein.
Titel:
- »Deutschland im Krieg – Afghanistankonferenz Berlin«
Ort und Zeit:
- Samstag, 6. Februar 2010, Humbold-Universität Berlin, Unter den Linden 6, Raum 2002, 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Themen:
- Gegenwärtige Situation in Afghanistan: Das politische Gefüge, Stand des Gesundheits- und Bildungswesens, Lage der Frauen und Kinder. Referentin: Christine Buchholz, MdB
- Vorgegebene und tatsächliche Kriegsgründe: Geostrategische Bedeutung Afghanistans. Referent: Lühr Henken, Bundesausschuss Friedensratschlag
- Der Afghanistan-Krieg aus Sicht des Völkerrechts: Rolle des UNO-Mandats OEF und ISAF – Einsätze mit unterschiedlicher Zielsetzung und Legitimation? Referent: Norman Paech, Völkerrechtler, Hamburg
- Auswirkung des Krieges auf unsere Gesellschaft: Abbau von Demokratie, erneuter Versuch das Gewaltverbot im GG in Frage zu stellen. Referent: Eberhard Schultz, Menschenrechtsanwalt, Bremen
- Zivil-militärische Zusammenarbeit in Wirtschaft und Hochschule: Referentin: Mechthild Exo, Friedens- und Konfliktforscherin
Zeitplan:
- 1. Block 13.00 – 15.00 Uhr: Auftaktpodium
- Kaffeepause
- 2. Block 15.30 – 17.00 Uhr: Workshops zu o.a.Themen sowie Bundeswehrpropaganda in den Schulen und EU-Außenpolitik
- Pause
- 3. Block 17.30 – 19.00 Uhr: Zusammenführung und Ausblick
Veranstalter:
- Bildungsstreik AG Antimilitarismus, Die Linke.SDS Berlin, Gruppen der Friko, Grüne Hochschulgruppe FU, Attac Berlin
Im Internet: